An alle richtigen Bauern!

  • @dx: Betrieb C hat 150 Kühe, 200 kW Biogas, hat dadurch nur geringfügig mehr arbeit als ein Betrieb mit 150 Kühen, außer beim bauen und vll beim ernten.
    Meistens ist es dann so, je höher der Milchpreis, umso höher auch die Kosten für den Mais (zukauf) und je geringer der Milchpreis umso geringer die Kosten für den Mais -> gutes Milchjahr, schlechteres Biogas Jahr und umgekehrt, aber du bist eigentlich immer irgendwo abgesichert.
    Und zum Thema Wachstum des is bei mir daheim nicht anderst, da hast ein Jahr in dem mal nicht ne neue Maschine kaufst, oder was baust und die Abschreibungen weniger werden, dann klopft schon s Finanzamt an...bloß s Problem beim Wachstum ist, dass vll die Kuhherde immer wächst, aber die Flächen bzw. verfügbaren Flächen leider nicht automatisch mitwachsen :D

  • was soll ich sagen....bis vor 2 jahren bin ich noch mit der quote ausgekommen! letztes jahr hab ich gering überliefert. dieses jahr wirds garantiert mehr! und alles nur durch ein wenig investition in die grünlandpflege und das füttern besseren kraftfutters!
    FENDT: ich hab noch nen anbindestall- da ist es kein problem mit der individuellen fütterung! so kann ich das kraftfutter der leistung des tieres entsprechend füttern! und wie gesagt: für 3 jahre noch quote zu kaufen halte ich für überflüssig! die mengen die ich im endeffekt überliefern könnte, wird jeder einzelne von euch wahrscheinlich in 2 oder 3 tagen melken! ausserdem wird bei uns ständig die herde auf alte oder kranke tiere überprüft und entsprechend aussortiert!


    dx85: warum soll ich es nicht nutzen, wenn mein händler mir den gesamteinkauf anbietet? es läuft folgerdermassen: wir berechnen den vermutlichen bedarf und bestimmen die sorte, anhand dessen kauft er die menge ein und bekommt einen günstigeren preis im werk. ich bestelle ganz normal bei ihm und er liefert zu dem so vorher ausgehandelten preis. danach erhalte ich ganz normal für jede lieferung eine rechnung und überweise....also brauche ich nichts vorzufinanzieren- genausowenig wie mein händler! und das werk freut sich, weil sie so eine art planungssicherheit haben und nicht auf verdacht riesige mengen vorhalten müssen....


    MF390: ich bin hier mittlerweile der 2.kleinste bauer in der umgebung! 150 kühe hat der nächstgrössere betrieb hier! hier geht alles nur noch über die menge/grösse! wenn ich zb den klauenpfleger bestelle für 10 kühe, kostet er pro kuh das 1,5 fache, als wenn mein nachbar ihn für 60 kühe bestellt! beim tierarzt dasselbe! beim kraftfutter, lohnunternehmer, ja sogar bei wasser und strom- überall gibt es preisabschläge bei entsprechender menge!

  • naja das mit dem tierarzt bezweifel ich :D


    Zitat

    ich hab noch nen anbindestall

    dann siehts doch sowieso schlecht aus... anbindehaltung geht doch nurnoch bis 2016 oder so.. dann MUSST du ja aufhören oder neu bauen... seh ich doch richtig oder?

  • Mir ist gerade noch eine Möglichkeit eingefallen, wie du vielleicht Milch loswerden kannst: Habt ihr ne Käserei oder so in der Nähe? wenn ja, dann könntest du vielleicht einen Teil der Milch direkt an die liefern. Ein Betrieb bei uns in der Nähe lierfert auch jede Woche 1m³

  • Aso, wenn du jede Lieferung seprat zahlts ist das Ok, ich dachte du bezahlts dann auch die gesamte Menge in einmal. Dann ist es natürlich Perfeckt.
    So muss das :)


    Anbindehaltung darf ab 2016 nicht mehr neu gebaut werden und ich glaube bei Öko Betrieben ab 2015 verboten, weitres steht noch nicht fest und wird sich bald klären... :)


    Auf wieviel Liter würde sich die Überlieferung den überhaupt belaufen? etwa?

  • Hallo Franky, ich bin zwar kein Bauer aber halt auch Meister für Rinderzucht.


    Erst mal ist es doch gut wenn deine Kühe so viel Milch geben. Zeigt das die Futterzusammensetzung gut ist.


    So aber jetzt erst mal zu meinen Vorschlägen der Problemlösung.
    1. Kraftfutter reduzieren ist schon mal eine Methode um die Milchleistung zu senken. Eine andere, schau genau nach welche Kuh die schlechteste ist. Auch wenn es Deine Liblingskuh sein sollte, denk über einen Verkauf nach. Hier könnteste die gegen ein Fleichrind im Stall eintauschen und auf Mutterkuhhaltung teilweise umstellen. Damit wirste aber nicht wesentlich weniger Milch machen.
    2. Direcktvermarktung, suchen, schauen, finden. Gibt es bei Dir Möglichkeiten etwas Milch ab Hof an den Endverbraucher zu bringen? Im Zweifelsfall halt auch zu einen Preis unter 0,50 €.
    Also Kurzfristige Lösungen: Kraftfutter und/oder Bestand reduzieren. Direktvermarktung. Oder halt Alternativ hoffen das es nicht zu teuer wird.


    Zur Allgemeinen Diskussion hier, ich lach mich kaputt. Ihr Diskutiert hier über Dinge die für mich bereits zur Geschichte gehöhren. Kuhställe mit 600 und mehr Kühen sind doch normal. Ihr werdet euch damit abfinden müssen das Bauern so wie MF390 z.B. kennt in nicht mehr als zu ferner Zeit Vergangenheit sind. Die Familienbetriebe werden immer mehr aussterben. Franky ist auch "nur" Landwirt im Nebenerwerb und geht den ganzen Tag arbeiten. Sein Vater konnte mal mit den gleichen Hof eine Familie ernähren. Auch 90 Kühe sind bald entschieden zu wenig um davon zu leben. Für den Fall das Ihr jetzt mal versuch den Gedanken nachzugehen was wäre wenn ganz Deutschland keine Lebensmittel mehr produzieren würde. Nun ganz einfach, der Markt würde es hergeben das es hier nicht mal auffallen würde. Das Angebot im Supermarkt wär an keinen Tag kleiner. Also nicht die Schuld beim Nachbarn mit 200 Kühen suchen. Nur wenn Ihr euch immer so einig seit, dann seit Ihr der beste Spielball für die Großen.

  • Freak: bei uns gibts nur die nordmilch! und die freuen sich über jeden liter- denn sie können soviel produzieren und verkaufen, dass sie sogar gezwungen sind noch milch zuzukaufen.....darum zahlen sie ja auch eine wachstumsprämie....(auch um die superabgabe zu kompensieren!)


    dx85: ja manchmal bringt es was, wenn man sich mit seinem händler mal zusammensetzt und ihm ein paar vorschläge macht- die sache hat eigentlich nur 2 nachteile: ich habe mich langfristig an ihn gebunden und wenn plötzlich der preis extrem fallen sollte, muss ich immer noch teuer einkaufen....


    zur überlieferten menge kann ich nicht viel sagen...aber so wie es im moment aussieht, rechne ich mit ca 15000 l- also etwa was ich im jahresdurchschnitt pro monat haben werde- wobei es aber stark davon abhängt, wieviel kühe ich noch aussortieren werde, und ob ich wirklich alle tragenden rinder behalte.....muss vorher nämlich noch durchrechnen, ob ich auch für alle platz habe- ich kann nämlich nur maximal 42 kühe melken....hab ich eigentlich erwähnt, dass mein onkel vorletztes jahr fast 400000 liter überliefert hat????


    Ingolf: in der theorie hören sich deine ideen ja gut an, aber das kraftfutter kann ich nicht weiter reduzieren ohne dass meine kühe wieder an eiweissmangel leiden und alle kühe stehen schon auf dem prüfstand in punkto leistung, futterbedarf und krankheiten. direktvermarktung ist so ne sache....ist kein problem, wenn die nachbarin kommt und 1l milch zum kuchen backen haben will- aber wenn ich sie professionell verkaufen wollte, hab ich sofort das gewerbeaufsichtsamt und das gesundheitsamt auf dem hof! da gibt es soviele auflagen wegen hygiene usw- das ist für mich nicht machbar! ausserdem wird diese milch dann aus der quote herausgerechnet soviel ich weiss....

  • Also kommen wir der Variante Bestand verringern wohl am nächsten. Die freiwerdenden Plätze kannste dann mit Fleichrind wieder belegen. Zum Thema Direktvermarktung, der Cousin meiner Frau ist auch Bauer. Fleichrind, Schweine, Getreide und Futter. Nebenbei Energie.
    Der hatte vor ein paar Jahren mit der Direktvermarktung angefangen. Bei den geht kein Schwein oder Rind im Ganzen vom Hof. (Ausnahmen bestätigen dabei die Regel.) Klar musste er in ein Schlachthaus mit Kühlstrecke sowie in einen Hofladen investieren. Aber das Ergebniss stimmt.
    Wenn bei Dir in der Nähe noch ein paar Bauern sind könntet Ihr mal über eine gemeinsame Vermarktung nachdenken. Fakt ist nun mal wirklich das Ihr mehr Gewinn machen könnt wenn Ihr direkt an den Endverbraucher verkauft.


    Nebenbei, das ist wohl eine der wenigen Chancen für die kleineren bäuerlichen Betriebe.

  • ingolf das haben wir vor ein paar jahren alles schonmal durchgekaut.....es sind zuviele hygieneauflagen usw bei der produktion von milch für den direktverkauf! bei fleisch ist das einfacher- bei obst und gemüse fast kein problem....es fängt an mit einer hygieneschleuse, nem pasteurisator, nem abfüllraum, nem verkaufsraum, usw- ich müsste zb meinen hof überdachen und fliesen lassen im umkreis von 20m um die eingänge zu den produktionsräumen.....das sind kosten, die ich in 10 jahren nicht wieder reinkrieg!

  • Deswegen ja eine gemeinsame Vermarktung. Dann braucht nicht jeder einzelne dan ganzen Aufwand betreiben.


    Ansonsten wirste Dich wohl oder über von ein bis zwei Kühen trennen müssen. Zwei Fleichrinder bringen ja auch jedes Jahr jeweils ein Kalb. Na und die darfste dann wieder selber Schlachten. (Glaub bis zum Alter von 23 Monaten.) Das gibt dann wieder sehr gutes Fleich für die Küche. Nebenbei machen Fleichrinder da wirklich nicht viel Arbeit.

  • zur überlieferten menge kann ich nicht viel sagen...aber so wie es im moment aussieht, rechne ich mit ca 15000 l- also etwa was ich im jahresdurchschnitt pro monat haben werde-


    Ach, wenns nur etwa 1Monat voll überliefern ist. Weiterliefern...


    Bei der Menge nicht weniger Tiere sondern fein weitermelken :)

  • Ingolf: wenns nach meiner frau geht, alle kühe weg und dafür limousin, highland cattle oder galloways aufn hof und nur noch mutterhuhhaltung machen! und wenn ich mehr weideland hätte, würd ich gern son paar highlands haben....find die echt klasse!


    aber die produktionsräume muss jeder betrieb haben- leider!



    dx85: überlieferst du auch?

  • Joa, Mutterkuhhaltung, Fresser, etc. muss schon extrem gut organisiert und gemacht sein, dass das was abwirft, wird bei Bullen trotz steigender Fleischpreise auch extremer, einen Grund dafür sehe ich persönlich immer wieder - wobei der für mich positiv ist - die Preise für Kälber steigen extrem und sind extrem hoch, gut für mich, da ich so an Fleckviehbullenkälber gut verdiene, schlecht für die Mäster, denn die Kälberpreise sind mit Hauptfaktor für die Rentabilität
    -> bleib noch ne Weile bei der Milch, is zwar ne Menge Arbeit, aber Mast ist halt auch so ne Sache...

  • Deshalb würde ich ja auch nicht den gesamten Stall umstellen. Schwiegervater hat auch als Hobby 2 Mutterkühe. Somit fallen in der Regel auch im Jahr 2 Jungrinder zum Schlachten an. Die bleiben dann auch im wesentlichen zum Eigenverbrauch der Großfamilie. Also bringen die keine zu versteuernden Einnahmen. Einziges Ergebniss ist halt das wir kein Rindfleich kaufen. Somit haben wir halt "nur" die Einsparung beim Fleich und Wurst Einkauf. Ja und was kostet ein kg Rolladen beim Fleicher?


    Franky, ich kann deine Frau aber auch verstehen. Mutterkühe machen halt auch weniger Arbeit als Milchkühe. Die Frage ist wie immer Aufwand und Nutzen.

  • ich kann meine frau ja auch verstehen.....aber mir macht es im moment einfach mehr spass zu melken (bzw melken lassen- meine frau ist eifersüchtig und will nicht das ich andere frauen anfasse:D )! aber wenn, dann gefallen mir die highlands besser. das fleisch ist wahnsinnig teuer und ein echter unterschied! aber 1 kuh kostet 3000 euro und mehr.....

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