ein jeder ist seines eigenen glückes schmied.....-oder wie heisst das?
ein freund sagte mal zu mir: "von 3 jahren landwirtschaftsschule lernt man 2 jahre lang nur stöhnen und jammern!" -und was soll ich sagen...bei vielen stimmt da wohl auch!
ich bin ja nun mittlerweile seit8 jahren nebenerwerbslandwirt. ich hab seit meiner kindheit hier immer wieder gesehen, was falsch läuft.
dieser betrieb gehörte dem onkel meiner oma. bei seinem tod hat sie ihn geerbt und mit ihrem mann bewirtschaftet. mein grossvater hat sich nie ums geld gekümmert- und so hat er ständig geld für nutzlose dinge ausgegeben und die schulden in die höhe getrieben. mein vater urde gar nicht gefragt- er musste den betrieb übernehmen....bis zum tod meiner gossmutter war mein vater auch nur pächter. aber als es dann ums erben ging, waren alle da- 25000,-euro wollten meine tanten! 18ooo,- haben sie nach der gerichtsverhandlung noch gekriegt.....in dieser zeit wurde meinem vater das komplette einkommen gepfändet- gelebt haben wir von meinem gehalt und dem, was meine schwester im 1. lehrjahr als zahnarzthelferin bekam- alo etwa 2000,- insgesamt! in dieser zeit habe ich viel gelernt über den umgang mit geld- aber auch darüber, wie man den richtigen ton trifft bei verhandlungen....
als ich vor 8 jahren hier hofpächter wurde, hatte ich 30 kühe mit einer milchleistung von knapp 3000l/jahr und etwa 30 kälber, ca 35ha land, 3 schlepper, grünlandmaschinen, usw....unser hof war dreckig und unaufgeräumt, heruntergewirtschaftet nennt man sowas wohl....
und heute? die fast 400000,-euro schulden sind mehr als halbiert, wichtige maschinen wurden erneuert, wenig benutzte wurden ersatzlos verkauft, unmengen an schrott und gerümpel wurde entsorgt, stallgebäude wurden renoviert, weitere kosten konnte ich durch die kooperation mit anderen landwirten einsparen (hilfst du mir dann helf ich dir)- so räumt mir der eine die gräben und dafür presse ich für ihn rundballen.....mähen, schwaden, usw machen wir zusammen, die drillmaschine teilen wir uns, den grubber teile ich mir mit dem nachbarn, stroh als einstreu kriege ich fürs pressen und noch viele andere kleinigkeiten! als nebeneffekt konnte ich durch all dies sogar noch die futterqualität steigern. die dadurch bessere tiergesundheit und steigende milchleistung ist enorm! so bin ich stolz auf meine mittlerweile 50 kühe mit 6000l/jahr milchleistung plus meine weibliche nachzucht von nochmal 50 tieren......
meine meinung ist darum: das geld liegt auf de strasse- man muss sich nur bücken! und wer dafür zu bequem oder faul ist, wird nie geld verdienen- ganz egal ob kleiner oder grosser hof!
ich- oder besser wir (meine eltern, meine frau und ich haben das alles nur geschafft, weil wir an einem strang ziehen....mein vater der sich als rentner auch heute noch um die gesundheit der tiere kümmert, meine muter, die alle stallarbeit macht, wenn ich arbeite, meine frau, die jede freie minute nach der arbeit auf dem hof ist- ganz egal ob melken im stall oder mit dem trecker bei der feldarbeit oder im büro bei der buchfürung und letztendlich ich selbst, der sich komplett um alles kümmert- ausser melken!
hier in meiner gegend machen mittlerweile betriebe dicht, mit 200 kühen und mehr und 300ha land- weil sie sich nicht mehr rentieren....weil sich diese "möchtegern-bauern lieber aufs sofa legen und am monatsende stöhnen über die gehaltsrechnung des melkers und die des lohnunternehmers der die feldarbeit macht, während der neue eigene schlepper in der scheune steht....und die eigene frau hat ja auch keine zeit, weil sie mit den landfrauen kaffee trinkt oder so.....-so kann niemand geld verdienen!