Ausbildung zum Landwirt!

  • Hallo liebe community,


    ich weiß nicht ob es hier schon ein Thema gibt aber ich möchte nach der 10. Klasse die Ausbildung zum Landwirt machen. Momentan bin ich in der 9. Klasse und würde mich interessieren wie das ganze in der Ausbildung abläuft und was man alles lernt/macht.


    Einfach mal sammeln... Danke

  • Viel Motorsense, viel Pumpelarbeit, viel rumgeknechte.
    Ich muss sagen, dass es wirklich schlimm war das erste Jahr. Nur Rasen sensen, Maschinen waschen, nichts gelernt.. dann haben gott sei dank die Leute für die Maschinen gefehlt und ich konnte fahren. Das A und O ist der Führerschein! sonst wirst du verheitzt.
    Und wenn ich jetzt meine Kollegen sehe, die sich aufregen, dass ich nach einem Jahr schon aufm 900er Fendt saß, muss ich sagen bin ich doch ganz zufrieden, denn die erzählten, dass sie 3 Jahre nur mit der Mototrsense abhingen. Ist natürlich nicht gesund für deine Prüfung.


    Im Endefekt wird das von Betriueb zu Betrieb unterschiedlich sein. Wichtig ist deine Eigeninitiative, selber mal zu fragen wo du mal mitmachen kannst und anbringen was dich interessiert.

  • Zitat

    Viel Motorsense, viel Pumpelarbeit, viel rumgeknechte.
    Ich muss sagen, dass es wirklich schlimm war das erste Jahr. Nur Rasen sensen, Maschinen waschen, nichts gelernt.. dann haben gott sei dank die Leute für die Maschinen gefehlt und ich konnte fahren. Das A und O ist der Führerschein! sonst wirst du verheitzt.
    Und wenn ich jetzt meine Kollegen sehe, die sich aufregen, dass ich nach einem Jahr schon aufm 900er Fendt saß, muss ich sagen bin ich doch ganz zufrieden, denn die erzählten, dass sie 3 Jahre nur mit der Mototrsense abhingen. Ist natürlich nicht gesund für deine Prüfung.


    Im Endefekt wird das von Betriueb zu Betrieb unterschiedlich sein. Wichtig ist deine Eigeninitiative, selber mal zu fragen wo du mal mitmachen kannst und anbringen was dich interessiert.


    Nuja, das sollte man nicht pauschalisieren, wie du ja selbst schon andeutest.


    Bei meinen ersten Lehrbetrieb war mein Aufgabenbereich jetzt auf den ersten Blick auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Auf dem zweiten Blick hat schon auch das was für die Zukunft gebracht, wenn vllt. wenig direkt für die Prüfung nützliches, aber doch im Hinblick auf Durchhaltevermögen etc...


    Aufm zweiten Lehrbetrieb hat ich ein Leben wie kein zweiter Lehrling. Sowohl im Hinblick auf Arbeitszeiten, Bezahlung und Arbeiten. Hab da im Prinzip auf nen für unsere Gegend recht großen Betrieb die komplette Außenwirtschaft unter mir gehabt. Hatte viel Entscheidungsspielraum, konnte viel Eigeninitative einbringen. Das war halt kein Ausbildungsbetrieb im Sinne von "Meister macht vor, Lehrling macht nach"..., sondern im Sinne von "Montag 22:00 Uhr --> Also morgen früh musst Dünger streun, musst mal schaun, irgendwo in der Werkstatt liegt die Anleitung fürn Düngerstreuer--> machst du schon".
    Hört sich zwar aufn ersten Eindruck abschreckend an, aber hab dort unheimlich viel mitgenommen aus dieser Zeit, Fachlich, aber auch so Dinge wie Eigenorganisation. Taugt auch nicht für jeden Lehrling dieses System.


    Aber grundsätzlich war die Ausbildung ne super Zeit, auch wenn man oft geschimpft hat, aber war 1000000 mal besser als das Rumgeäffe in der FH... :)

  • Naja dr6, kann das so absolut nicht bestätigen und kenne auch niemanden der sowas mitmachen musste. Es ist halt wichtig dass man sich schon im Vorfeld mal informiert, Betrieb anschauen, mal Probearbeiten, den Ausbildungsberater fragen was er zum Betrieb sagen kann, evtl mal ehemalige Lehrlinge befragen etc. Und wenn ich nur einen Monat lang nur so Schwachsinnsarbeit hätte machen müssen, dann hätte ich halt gekündigt und Betrieb gewechselt. Wer sowas mit sich machen lässt ist selberr schuld!


    Bei mir lief die Lehre eigentlich optimal ab, war im ersten Lehrjahr auf einem kleineren Betrieb. Hier war der Chef immer da, hat mir alles ein paar Mal gezeigt bevor ich dann allein losgelegt habe. Im zweiten Lehrjahr wars dann ganz anders, für unsere Gegend recht großer Betrieb und der Betriebsleiter war nie da. Dort hieß es dann beim Frühstück ¨Tu dies und tu das¨ und dann hat man von mir erwartet dass es läuft. Anfangs hatte ich Bedenken dass mir gerade im Abschlussjahr kein Chef zur Seite steht, im Nachhinein war es aber so am besten. 1. Jahr das wichtigste Zeug gesagt bekommen, im 2 Jahr dann alles selbstständig machen müssen.


    Grundsätzlich ist es mal das wichtigste dass man dafür lebt was man da tut. Ich hatte, besonders im zweiten Lehrjahr, durchaus meine 18 - 20 h Arbeitstage. Das muss man abkönnen und wollen, auch wenns dann nach nur 4 h Schlaf wieder rausging. Reich wird man dabei auch nicht, das muss einem bewusst sein. Dennoch sollte man sich nicht verheizen lassen, dann lieber mal das Gespräch suchen oder aber den Ausbiildungsberater kontaktieren. Ein Lehrling soll keine billige Arbeitskraft sein!


    BGJ hab ich mir übrigens geschenkt, war dennoch letztlich zweitbester Absolvent in meinem Landkreis, ohne dass ich das Zeug je nachgelernt hab. Kann also nicht behaupten dass mir was gefehlt hat.



    Aber grundsätzlich war die Ausbildung ne super Zeit, auch wenn man oft geschimpft hat, aber war 1000000 mal besser als das Rumgeäffe in der FH... :)


    THIS... :thumbsup:

    The good old days, the honest man
    The restless heart, the Promised Land,
    A subtle kiss that no one sees,
    A broken wrist and a big trapeze

  • Hallo, Grob gesagt es kommt zum einen auf den Betrieb drauf an und zum anderen wie man sich selber Anstellt. Man darf nicht mit den Erwartungen rangehen das man nur seinen Fahrriemen schleifen will, Handarbeiten gehören auch dazu und sollten in der Gleichen Qualität erbracht werden. Klar wenn man auch fahren möchte sollte man schonmal mit einem Führerschein punkten.


    Ich wurde im 1. Lehrjahr aber auch bereit auf Axion 900 gesetzt, soll also nicht heißen Lehrlinge bekommen nur kleine, alte Maschinen.


    Fox hat eigentlich bereits sehr viel schon gesagt, Arbeitsscheu sollte man keinesfalls sein und auch mal verzichten Abends auf Party´s zu gehen sondern Arbeiten gehen. (und ja macht eig so ziemlich jeder Junge Mensch)


    Gleiche ist man muss damit leben können das man zu "Besch****** Zeiten arbeiten gehen muss Wochenende, Nacht, da die Tiere kein Wochenende kennen.


    Und ich kann sagen, es gibt große Betriebe die sind hervorragend, aber auch genau das Gegenteil, genauso ist es mit kleinen Betrieben... da muss man sich halt die Betriebe mal anschauen.



    Falls es noch interessiert, laut Ausbildungsplan sind 3 Bereiche in der Ausbildung festgelegt.
    Zum einen der Feldbau (natürlich Vordergründig)
    Zum anderen Rinderhaltung
    Und Werkstatt (Grundkenntnisse)



    Mfg

  • Und wenn ich jetzt meine Kollegen sehe, die sich aufregen, dass ich nach einem Jahr schon aufm 900er Fendt saß, muss ich sagen bin ich doch ganz zufrieden, denn die erzählten, dass sie 3 Jahre nur mit der Mototrsense abhingen. Ist natürlich nicht gesund für deine Prüfung.


    Aber fahren ist so viel gesünder für die Prüfung? :huh: Aber 3 Betriebe zufinden, wo man letzendlich nur am freischneiden bleibt - Respekt. :rolleyes:



    Naja, während der Lehrzeit sollte man immer an eine Weisheit denken ''Lehrzeit sind keine Herrenzeit.''
    So hatte ich z.B. im 1. Lehrjahr abzgl. kost und Logie knappe 80€ zur verfügung... Gerade in diesem spektrum kann man nicht erwarten Reich zu werden, schon gar nicht als Lehrling.
    Dazu kommen meist Betriebe, die Überstunden gering bis gar nicht vergüten, mich hat diesbezüglich gerade mein erster Lehrbetrieb geprägt.
    Morgens um kurz vor 5 ging es in den Stall. Gegen 7Uhr ging es jenachdem wie es dem alten Herrn recht war, für gute 10-20min, in die Stube zum Frühstück, Mittags war dann röste von 12-13Uhr und dann ging es Abends nach dem der Stall gemacht war gegen ca 19Uhr wieder ans Speisen und meist gabs im nachhinein noch kleinigkeiten zu tun. Was hat mich das alles immer angekotzt, zu mal es ein befreundeter Betrieb war...
    Beim 2. Betrieb wiederrum komplett anders, dort hatte ich Familienanschluss, als Azubi kein Wochenenddienst und meist musste ich auch nur 1x am Tag mit in den Stall. Aber als mein Lehrherr verstarb braucht ich kurzfristig was neues und ging schon vorzeitig auf meinen 3. Lehrbetrieb nämlich Zuhause.
    Und da hab ich erst richtig gelernt/lernen können, zum einen da wir uns zu dem Zeitpunkt schon gegen Vieh jeglicher Art entschieden hatten, als auch, dass ich genau in dem Ackerbaubereich kam, aus dem ich logischerweise kam/komme, als auch mein interesse lag/liegt.
    Dazu hab ich mir selber durch Bundesübergreifende Veranstaltungen und anderen dingen, Kontakte zu anderen Betrieben aufgebaut, so haben wir teils Praktiken aus den Osten im Westen kopiert und für uns optimiert...
    Das schlimme war eher, dann nachdem ich mich in 2.5 Jahren zuhause eingelebt/eingebracht habe, dass es dann wieder auf Schule ging für den staatlich geprüften...
    Naja, ich schweife ab :whistling::D


    Letzendlich muss man sich halt bewusst sein worauf man sich einlässt und was man sich antut. Gerade wenn man keinen Betrieb Zuhause hat. Meist bleibt man der Knecht, der auch schnell wieder vor der Tür stehen kann.
    Bezahlung ist im normalfall auch bei ausgelernten Landwirten nicht die beste, meist wird das Gehalt durch einige Stunden ausreichend...

  • Ich bin kein Landwirt Azubi, aber möchte ein paar Sachen zu dem Thema sagen.
    Mein Vater ist Landwirt (auch Ausbilder) und ich bin dadurch mit der Arbeit auf dem Hof aufgewachsen. Im Moment arbeite ich in der Metallbranche.
    Ich weiß nicht woran es genau liegt, aber mir fällt es wirklich schwer dem ganzen etwas anstrengendes abzugewinnen. Ich bin in meiner Freizeit gerne beim Bauern und helfe dort. Mich stört es auch nicht wenn es dann Abends spät wird oder ich am Wochenende arbeiten muss ("darf" ist die positivere Variante :D). Hauptsächlich fahre ich dort irgendwelche Schlepper, aber hin und wieder mal was waschen oder aufräumen finde ich echt ok.
    Auf meiner Hauptarbeitsstelle bin ich nach 8 Std. fertig. Die Arbeit ist anstrengend und es zählt jede Minute. Das ist wirklich etwas komplett anderes.
    Ich weiß das Landwirte oft darüber reden wie viel und wie hart sie arbeiten (mag auch sein), aber dagegen ist die Landwirtschaft echt entspannt.
    Vielleicht liegt es auch daran, dass man es aus der Kindheit nicht anders kennt und spielend damit aufgewachsen ist. Für die meisten Leute mag es ätzend sein morgens um 5 schon den Güllegeruch warzunehmen, aber ich finde es immer Klasse wenns im Januar/Februar wieder los geht und man früh morgens anfängt.
    Auch das es im Winter ruhiger wird, das hat einfach was.
    Musst halt wissen was für dich passt. Arbeite mal zwei Wochen auf nem guten Betrieb. Wenn es dir absolut super gefällt mach es, sonnst lass es.


    MfG,

  • Hauptsächlich fahre ich dort irgendwelche Schlepper,


    Vielleicht liegt es daran. Man kann 16h am Tag Schlepper fahren ohne Probleme, aber wenn du 7-8 Stunden täglich körperlich gefordert bist schlaucht das schon. Mein Senior pflegt immer zu sagen zum einen "Man solle den Beruf nicht nur ergreifen weil man für sein Leben gern Schlepper fährt, den dann ist man falsch hier." und zum anderen "Ein guter Lehrbetrieb muss nicht inserieren oder für sich werben, sondern ist bekannt und wird ausgewählt von den Angehenden durch seinen Ruf.". Wenn man wie bei uns wenn die Aufträge fürs Saatgut kommen (früher wars schlimmer weil da unsere komplette Fläche in der Vermehrung war) dann schlaucht das schon körperlich. Den ganzen Tag absacken, palettieren etc. und das über Wochen hinweg. Leider kündigen die sich nämlich auch nicht groß an wie "Wir brauchen in 2 Wochen dies und das", nein da wird angerufen oder es kommt n Fax das sie morgen/übermorgen die und die Menge holen und die hat bereit zu stehen, da rutscht auch gut und gerne ma der schöne Sonntag drauf.

  • Würde mir erst mal gedanken machen welche Möglichkeiten du nach deiner Ausbildung hast. Also wenn man in den Altbundesländern Landwirt lernt dann doch eigentlich nur, um den Familienbetrieb zu übernehmen. Also im Umkreis von 50km ist mir nur ein Betrieb bekannt der sich einen Landwirt zusätzlich angestellt hat. In den neuen Bundesländern auf den ganzen Großbetrieben mit teilweise 20 Angestellten und mehr, sieht das anders aus, aber diese Arbeiten meist für weniger als 10€ die stunde und führen lediglich arbeiten aus.


    EDIT: Klar kannst du dich weiterbilden und völlig andere aufgaben in der Landwirtschaft erledigen. Aber bevor ich den Beruf lerne, würde ich mir definitiv erst mal Gedanken darüber machen was ich eigentlich will.

  • Ich weiß nicht woran es genau liegt, aber mir fällt es wirklich schwer dem ganzen etwas anstrengendes abzugewinnen.


    Diesbzeüglich kann man dich selbst wunderbar zitieren :P

    Hauptsächlich fahre ich dort irgendwelche Schlepper, aber hin und wieder mal was waschen oder aufräumen finde ich echt ok.


    Landwirt sein ist nicht 10h am Tag Schlepper fahren. Mir ist schon bewusst das dir dies bekannt ist. Aber dein geschriebendes passte gerade einfach gut aufeinander :whistling:


    Wobei man beim Schlepper fahren ebenfalls unterscheiden muss, einmal Tätigkeit und Stundenzahl. Wenn man Mittwochs am Mittagstisch die übliche 40 Stunden Woche voll hat, kann bei einer langen Erntezeit die Tätigkeit auch kräfte raubend werden... Vorallem wenn man den Vollernter bedient.

  • Bei meiner Hauptarbeitsstelle arbeite ich den ganzen Tag körperlich, aber das wollte ich damit nicht sagen. Es ging mir eher darum das einen die Sache und das Umfeld interessieren und man sich dazu berufen fühlt.
    Wenn man ein paar Tage oder Wochen mal ein bisschen malochen muss ist es unter gewissen Bedingungen schon ok.
    Es sind eher andere Dinge die für mich ausschlaggebend sind.
    Ich habe keine Lust für Betriebe zu arbeiten, die zu faul oder zu geizig sind und sich deswegen einen Azubi für die Drecksarbeit holen. Diese Betriebe interessiert die Ausbildung dabei oft wenig, würde also für mich raußfallen.
    Der Betrieb sollte modern sein und für die beschäftigten möglichst schonend und sicher sein. Wenn das alles nicht möglich ist muss man es verschmerzen, aber oft wird dann nur aus Profitgier gespart. Ist man bewusste darauf aus die Beschäftigten (aus welchen Gründen auch immer) zu verschleißen, fällt man rauß.
    Man sollte mit dem Ausbilder auf einer Ebene stehen, sich gleichermaßen respektvoll gegenüber treten. Es sollte auch immer freundlich und sachlich bleiben, sonnst wird es schnell unangenehm und man verliert die Motivation.
    Der Betrieb sollte bereit sein etwas zu investieren und sollte klar machen, das Leistung sich lohnt.
    Irgendwelche Machtdemonstrationen oder Willkür führen auch dazu, das man sich verarscht vorkommt.
    Es kommt also hauptsächlich auf die Behandlung an. Also sollte es der Chef auch verstehen das man nach 3 Tagen z.B. Säcke abfüllen nicht mehr so schnell ist und mal eine Pause braucht. Man muss sich halt wie Team verhalten und auch mal über Schwächen und Fehler hinweg sehen.
    Ist alles ganz einfach. Wer die Leute gut behandelt und ihnen ein gutes Gefühl gibt steht eventuell oben auf der Liste. Wer das nicht tut bekommt die Alternativlosen, und die möchte ich nicht haben :)
    Auf vielen, vorallem kleinen, Betrieben ist das natürlich nicht die gängige Praxis, aber genau wie man als Bewerber in Konkurenz zu anderen steht tuen es die Betriebe auch.
    Vielleicht habe ich auch einen besonders guten Betrieb erwischt, weil dort gefällt es mir wirklich gut. Manche Kollegen taugen nichts, aber der Chef ist wirklich ein 'Freund'. Muss aber dazu sagen das der Betrieb relativ groß ist, also nicht zu vergleichen mit Bauer Franz von Nebenann.


    @Ebbing: Finde es interessant die Arbeitgeberseite hier zu lesen. Vielleicht kannst du dir ja meine Anischten zu gemüte führen und schreiben wie du das Verhätlnis zu deinen MItarbeitern siehst. Würde mich brennend interessieren :)


    So sehe ich das.


    MfG,

  • Ich muss dennoch sagen, dass so Sachen wie Motorsensen und Waschen usw. sicherlich ganz gesund ist für manche.^^


    @ebbing ,,Aber fahren ist so viel gesünder für die Prüfung? :huh: Aber 3 Betriebe zufinden, wo man letzendlich nur am freischneiden bleibt - Respekt. :rolleyes: "



    Nuja das Grubbern, silo kutschieren gehört ja nunmal zum Landwirt dazu?

  • @dr6: und was lernst du beim grubbern oder silo fahren? doch höchstens, wie man das radio einstellt!


    ich hab keine landwirtschaftliche lehre bin gelernter schlosser und führe den hof im nebenerwerb....ich muss ehrlich sagen, dass ein arbeitstag in der industrie -9 stunden bei mir- wesentlich produktiver ist als die gleiche zeit auf dem hof. ist einfach ein anderes tempo! wenn ich das tempo mit nach hause bringe, wirds echt anstrengend....in der landwirtschaft gibts einfach mehr ruhe- man hat seine arbeit und kann sie aufteilen auf den ganzen tag -und wenn es ruhig ist auch mal 2 std mittag machen....
    ich sehe, wie azubis bei meinem onkel verheizt werden- nicht durch die menge oder schwere der arbeit- durch die verantwortung! melken, kälberaufzucht, kühe füttern, stall sauber halten- alles für sich tagesaufgaben- und die werden dann wöchentlich gewechselt. in der anfangszeit einmal eingearbeitet muss das klappen! da muss gesehen werden, wenn ein kalb krank wird oder das kraftfutter bald alle ist! da muss der azubi auch mal ne nacht im stall sitzen, wenn er ein krankes kalb zu spät bemerkt hat und sich um die genesung kümmern, oder den melkstand nach feierabend nochmal waschen, wenn es beim ersten mal nicht ordentlich war....

  • Wenn man Bauern werden will, muss man auch wissen wie man mit Grubber und Drillmaschine etc. umgeht?
    Was stellst du dir denn vor??


    Ist doch alles zu genüge mit Technik vollgestopft.


    Und zur Sache mit Mototsense und co wäre nur in wenigen Betrieben so schlimm verteten.. höre das in meine ganzen Berufsschulklasse und da sind viele als ,,seriös" geltende Betriebe dabei.
    Aber wie gesagt: Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

  • Ich misch mich auch mal ein auch wenn ich keine landwirtschaftliche Ausbildung hab...


    Ich kenne es von meiner Seite auch das der Lehrling mal Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aufgedrückt bekommt. Ist ganz normal um ihn auch auf dem Boden der Tatsache zu halten. Und als ich die komplette Werkhalle nicht ordentlich genug gekehrt habe, musste ich sie eben nochmal kehren und konnte erst eine halbe Stunde später heim....selbst Schuld. Sollte natürlich nicht die Regel sein.
    Ich glaub wenn du einen Lehrling nur Bauchmiezelst und "verwöhnst" hebt der nur ab und hält sich am Ende für was ganz Besonderes.


    @dr6 was Franky glaube ich sagen wollte: Wenn du die ganze Zeit nur aufm Schlepper sitzt und am Ende jedes Detail am Schlepper kennst aber noch keinen Melkstand von innen gesehen hast (Übertreibung), hast du in der Ausbildung zum Landwirt was falsch gemacht ;)


    BTT: Ich find die Ausbildung zum Landwirt ist auf jeden Fall ne Klasse Sache die ich auch gern mitgemacht hätte. Vielseitige Themengebiete die für Abwechslung sorgen und wenn man seinen Spaß daran hat warum sollte man es nicht lernen. Für mich bleibts ein Hobby, bei dem ich mich vom Bürostuhl erhole.
    Du musst dir nur auch Überlegen ob es dir was für deine Zukunft bringt. Willst du einen Elternbetrieb übernehmen oder wie einige schon geschrieben haben nur als "Knecht" arbeiten. Schöner Beruf ist es, reich wirst du davon auf jeden Fall nich und welche Perspektiven du damit hast musst du für dich selbst ausloten.

  • Wenn man Bauern werden will, muss man auch wissen wie man mit Grubber und Drillmaschine etc. umgeht?


    Jetzt mal ganz nüchtern betrachtet. Dafür gibt es überbetriebliche Lehrgänge bspw. bei der Deula. Mehr als abdrehen durfte ich, auf den Betrieben, in der Lehrzeit nicht und immer schön laut mitzählen...
    Letzendlich klar ist es normal das der Azubi auch auf den Schleppern sitzt und verschiedenste arbeiten ausführt. Allerdings für die Prüfung lernt man dort nicht wirklich viel.

    Und zur Sache mit Mototsense und co wäre nur in wenigen Betrieben so schlimm verteten.. höre das in meine ganzen Berufsschulklasse und da sind viele als ,,seriös" geltende Betriebe dabei.


    Wenn du erzählen würdest, dass die meisten nicht außen Stall herauskommen, würde ich dir glauben. Aber deine handvoll Beiträge in diesen Thread hinterlassen einen anderen Eindruck, als du versuchst mit dennen hier zuhinterlassen.


    @Ebbing: Finde es interessant die Arbeitgeberseite hier zu lesen. Vielleicht kannst du dir ja meine Anischten zu gemüte führen und schreiben wie du das Verhätlnis zu deinen MItarbeitern siehst. Würde mich brennend interessieren :)


    Wer sich nicht einsortiert, wird aussortiert. :P:D


    Spaß beiseite. Wir bilden seit einigen Jahren schon nicht mehr aus, da wir den Azubis nicht das was im Ausbildungsplan verlangt ist, vermitteln können. Da unsere Struktur als reiner Ackerbaubetrieb mit spezialisieren im Sonderkulturbereich und derren verdelung/weiterverarbeitung nicht passend ist.


    Allerdings sind wir Arbeitgeber für ausgebildete Fachkräfte, nicht explizit Landwirte.
    Diese werden bei uns in der Regel über Tariflich vergütet. Müssen dafür aber auch zu Stoßzeiten ihr Privatleben zurückschrauben und auf der Prioritätenliste die Arbeitsstelle nach oben schrauben. So ist es keine seltenheit das unsere Roderfahrer am Mittwochmittag die übliche 40h Woche voll haben. Wir arbeiten hingegen mit einer 60h Woche.
    Dadurch können die meisten Stunden auch wieder abgefeiert werden. Rest wird vergütet... Teils gibt es auch Bonuszahlungen, kommt aber ganz drauf an.
    Ansonsten gibt es ''Familienanschluss'', d.h. Mittags und Abends bitten wir zu Tisch und es gibt (kostenfrei) Kost.


    Aber ansich läuft es bei uns recht locker, auch wenn es ab und an mal Diskrepanzen oder Probleme gibt. Aber dann wird dies Abends am Tisch angesprochen und man findet miteinander eine Lösung.


    Allerdings arbeiten wir auch streng nach unseren Rahmenplan, in unsere Betriebsordnung sind einige Punkte, die oft für Unmut sorgen. Beispielsweise unser allgemeines Rauchverbot in Hallen und auf Maschinen. Allerdings sind wir zum einen ein mehrfach Zertifizierter Betrieb in der Lebensmittelproduktion und zum anderen kosten die Maschinen, vorallem Schlepper mittlerweile gutes Geld.
    Daher kann man bei uns schon wohl sagen, dass es eine strenge Ordnung gibt, viel Arbeit, allerdings dafür annerkennung und eine faire Bezahlung.
    Einer unserer Arbeitnehmer z.B. finanziert damit problemlos seine Frau und 3 Kinder inkl. Eigenheim und 2 ordentliche Pkw. Ohne das die Frau arbeiten gehen muss und dies in der heutigen Zeit ist definitiv schon nicht schlecht, vorallem als gelernter Landwirt mit 8 Jahren Beruferfahrung...

  • @dr6: jonnz hats verstanden! grubber oder drille einstellen lernst du in ner stunde (ich jedenfalls)- dafür braucht man nicht ständig fahren!ein azubi soll aber auch nicht nur mit der sense rumlaufen....- die richtige mischung machts! ich kenn es aus meiner ausbildung so, dass je mehr eigeninitiative du zeigst um so mehr verantwortung kriegst du und um so besser wird die arbeit. ich würde sagen, die sense war ein test- um zu sehen wie belastbar du bist und um zu sehen, ob du maulst oder trotzdem noch bereit bist was neues lernen zu wollen- aber der schlepper ist endstation! rein nach dem motto: setz den bengel auf die grosse möhre damit er ruhig ist und mir nicht auf die nerven geht.....


    ich bin mittlerweile selbst ausbilder in der schlosserei und handhabe es ähnlich: der neue azubi bekommt alles gezeigt und darf dann eigenverantwortlich kleinere dinge erledigen, wobei ihn alle unterstützen- dabei ist noch nicht mal entscheidend, ob ers hinkriegt oder nicht! sein verhalten ist mir wichtig! schaltet er ab und mault rum wird die nächste arbeit garantiert nicht besser- aber wenn er bereit ist leistung zu zeigen, dann belohne ich das auch entsprechend und gebe ihm bessere jobs!


    wenn du also glaubst, auf dem bock sitzen und den ganzen tag im kreis rumeiern ist wichtig und zeigt was du kannst, sag ich dir nur, dass die grösseren betriebe hier sich für solche arbeiten am liebsten 12-14 jährige aus der schule holen, die sich an ein paar nachmittagen ein wenig geld verdienen wollen- hier steht der azubi im stall und lernt den umgang mit tieren, geht mit dem chef herum und bekommt dinge erklärt von krankheiten bis hin zu grundlagen für die wirtschaftliche betriebsführung, und sitzt höchstens mal in arbeitsspitzen auf dem bock! bei meinem onkel ist es sogar so, dass wenn er keine zeit hat, der azubi mit seiner frau in der küche sitzen muss und von ihr buchhaltung etc beigebracht bekommt- aber all das eben auch nur, wenn der azubi die leistung bringt und nicht nur ums trecker fahren bettelt!

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