Küstengrund Agrar GbR [Pause]

Die Frühjahrsarbeiten wurden soweit alle erledigt und es wurde so langsam Juni. Die Vorbereitungen für die kommende GPS Ernte kamen ins rollen. Mitte Juni war es dann soweit. Der Häcksler wurde wieder vom selben Händler wie im letzten Jahr gemietet und freundlicherweise erklärte sich ein kleiner Teil der Agrargesellschaft Sonnenschein bereit, uns fleißig zu unterstützen. $nickers und Dennis, sowie ein AzuBi machten sich auf den Weg, sodass es gegen Mittag losgehen konnte. Erntemeister, $nickers und Dennis setzten sich auf die Abfahrschlepper, der AzuBi wurde beim Walzen eingesetzt und ich saß auf dem Häcksler. Schon beim Anhäckseln fiel mir auf, dass beim Nachbeschleuniger etwas nicht stimmte und rief den Händler nochmal an ... ohne Erfolg. Wir müssen für die Zeit damit Arbeiten. Das Problem war, dass er nicht stark genug beschleunigte, wodurch der Häcksler nicht weit genug werfen konnte. Also mussten wir auf den Grünstreifen ausweichen - ein Glück, dass der so breit ist.

Die ersten Meter zeigten eine gute Qualität des Häckslers und das neue Orbis 600 schnitt die Gerste gut ab. Zum Test hab ich weiter beschleunigt um ihn an seine Grenzen zu bringen, jedoch war bei rund 11km/h schluss, da das Orbis keinen sauberen Schnitt mehr aufwies. Somit war die Erntegeschwindigkeit festgelegt.

Der fehlerhafte Nachbeschleuniger zeigte sich auch beim Ankabeln. Aus dem Grund mussten die Abfahrer in dieser Situation in den vorhandenen Fahrgassen fahren. Jedoch hatten wir keine großen Verluste, da der MB Trac mit den 520er Reifen auch als Pflegeschlepper verwendet wird und die Fahrgassen entsprechend breit sind.

Der erste Häckseltag ging bis spät in die Nacht, doch durch die vom Händler neu eingebauten Kameras wurde die Arbeit erleichtert. Am Abend folgte ein leichter Regenschauer, wodurch die ersten Gespanne anfingen stecken zu bleiben. Das führte zu Standzeiten des Häckslers, weshalb dann schließlich abgebrochen wurde, da sonst die Kosten zu hoch geworden wären.

Es gibt ja schließlich noch einen Tag und der erste war schon erfolgreich. Es gab keine großen Pannen und die neuen HW80 SHA leisteten eine gute Arbeit. Leider lies die Gerste zu Wünschen übrig und wir erreichten einen Frischmasseertrag von rund 20 Tonnen/ha.
Nach getaner Arbeit schickte mir $nickers noch ein paar Bilder. Danke nochmal dafür

PS: Ich weiß, dass es ein umgebautes RU 600 ist, aber leider gibt es noch kein vernünftiges Orbis. Und da das RU kein GPS kann, mussten wir auf so einen Mod zurückgreifen.

Hehe war wohl mein Hessisch drin Jo danke für das Kommi

Bzgl. Orbis: Früher wurden die Claas ja oft mit Kemper gefahren weil das RU kein GPS machen kann - im Mais war es ja gar nicht so schlimm. Jetzt mit dem neuen hab ichs in echt auch noch nicht gesehen - vermutlich weil bei uns keiner GPS macht -, aber Bilder und Videos, sowie eigene Aussage von Claas:
http://www.claas.de/cl-pw/de/p…08,lang=de_DE.html#841226

Der zweite Tag war angebrochen und wir sind früh wieder raus. Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zu den Schleppern, die wir hinterm Silo bei der BGA geparkt hatten. Sie standen noch so da wie am Vorabend und niemand hat sich dran zu schaffen gemacht. Gut, dass wir die Maschinen hinter die hohe Betonmauer gestellt hatten. Da ich letzten Tag die ganze Zeit auf dem Jaguar saß, sollte - und wollte - Erntemeister diesmal fahren. Nach einer kurzen Einweisung in den Häcksler sind wir schließlich aufgebrochen.

Der Häcksler war wieder auf Höchstleistung unterwegs, jedoch hat es in der Nacht etwas mehr geregnet, wodurch wir wieder ausgebremst wurden. Zum Glück waren die Fahrgassen fest genug, um selbst mit schwerem Gespann keine zusätzlichen Schäden beim Ankabeln anzurichten. $nickers war als erster an der Reihe und ich nahm mir die Zeit ein paar Runden mitzufahren. Der Sonnenaufgang musste geknipst werden.

Erntemeister hatte noch kleine Koordinationsschwierigkeiten beim Umgang mit der neuen Maschine, aber er verbesserte sich kontinuierlich. Es dauerte nicht lange und er hatte die Maschine voll im Griff. Ein paar Regenwolken verdunkelten den Himmel nochmal, aber der Schauer verfehlte uns glücklicherweise.

Die Sonne strahlte doch noch etwas und die letzten Wolken zogen noch den Himmel entlang. Zusätzlich zum kommenden Sonnenschein wehte ein mittelmäßiger Wind durch die Ähren und trocknete die Gerste noch etwas vom nächtlichen Niederschlag. Ein ideales Wetter um wieder auf Touren zu kommen.

Die letzten Bahnen wurden gezogen und ein Ende war in absehbarer Zeit. Auf der Kuppe gingen die Erträge jedoch noch etwas zurück, sodass sich die Wagen stauten.

Die GPS Ernte war vorüber und die SHA's wurden gesäubert und für die Maisernte vorbereitet, denn während der letzten zwei Tage merkte wir ein paar Mängel, die zu beheben waren. Währenddessen brachte ich den Häcksler – ebenfalls gesäubert, gewartet und vollgetankt – wieder zum Händler. Ein paar Zahlen noch zu Statistik:
Fläche: 17,74 ha
Dauer: ~12 Stunden (~1,5ha/Std)
Tag 1: ~8 Stunden (ca. 15.00 - 23.00)
Tag 2: ~4 Stunden (ca. 08.00 - 12.00)

Der Häcksler wurde nach Fläche bezahlt. Pro ha kamen 150€ kosten auf. Somit kostete der Häcksler allein (ohne Sprit) 2661€. Mit einem Verbrauch von rund 44 Liter die Stunde kamen noch 712,91€ (Bei 1,37€/L Diesel – da waren die Preise noch günstiger).

Im Rahmen der Aktion möchte ich $nickers, Dennis und dem AzuBi ( ) für die tatkräftige Unterstützung danken. Auf eine weitere gute Zusammenarbeit.

Das war an einer kleinen "Spitze" vom Feld (sonst anschlüssig zur langen Seite). Hätten wir links von der Fahrgasse angekabelt, hätten wir einen unschönen Bogen da reingeschnitten. Da Zeit Geld ist sind wir nicht extra außenrum gefahren um auf der richtigen Seite zu fahren. Das Rohr ist lang genug, kann man in so einer Ausnahme auch mal rechts vom Anhänger fahren. Es fliegt ja nichts daneben.

Es ist wiedermal ein bisschen später und die Erntezeit hat begonnen.

Die Drescher wurden nun wieder auf den Einsatz vorbereitet. Während ich dabei war die beiden TX in Schuss zu bringen. Der erste war soweit fertig vorbereitet und ich hab mich an den zweiten zu schaffen gemacht. Ganz nach Murphys Gesetz wird gelebt: "Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen." Hebt man mal etwas schweres, ziehts auf einmal im Rücken und liegt schon fast am Boden. Der ärztliche Besuch sagte schließlich das Resultat - Verhoben und Ruhezeit...

Passend zum Erntebeginn konnte ich dann in meine Ruhephase eintreten. Normalerweise dürfte ich - da ich nicht anwesend war - deswegen keine Bilder schicken können, aber im Notstand hatte Erntemeister unsre Partner der AGes Sonnenschein erreichen können. $nickers hat sich bereiterklärt uns zu helfen und hat gleichzeitig auch AzuBi Gigaman und eine Kamera mitgebracht. Sofort machten sie sich an die Arbeit.

Zum ersten mal wurde der neue HKD302 in der Ernte eingesetzt. Angekoppelt wurde der übrig gebliebene Mengele MZDK 7100. Gigaman und Erntemeister besichtigten stundenlang die Haspel und $nickers fuhr die Gerste zum Hof. Die Drescher selbst haben jetzt ca. 4500 und 3250 Stunden gelaufen, wodurch sie schon an ihren Grenzen sind. Vielleicht gibt es im Bereich Mähdrescher bald mal eine Neuerung auf der Küstengrund Agrar GbR.

Die Gerste ist nun soweit runter und mittelmäßigen Ertrag von rund 5,8 Tonnen. Durch den wenigen Regen blieb die Gerste etwas kurz und die Ehre etwas klein. Vom Weizen habe ich keine Bilder parat, aber der Ertrag war, wie bei der Gerste, etwas geringer ausgefallen. Jedoch konnten wir mit 7,9 Tonnen noch zufrieden sein, obwohl bei der Sorte mindestens 9 Tonnen zu erwarten waren - bei normalen Bedingungen. Das Problem zeigt sich auch im Raps, der als nächstes dran ist. $nickers rief mich auch schon an und wollte wissen, ob der Raps die gleichen Symptome zeigt - Weniger, aber dafür größere Körner, was ich bestätigen konnte.

Mal sehen, was das Jahr noch hergibt.

Soo ich hoffe ich schaff es mal wieder ein paar mehr Updates zu schreiben, nur ist bei uns im Spiel etwas Flaute aktuell. Vielleicht konnte ich hiermit wieder die (stillen) Leser erfreuen.

Zitat von jd6920

Aber was hat es mit dem Raps auf sich ?

Das lässt sich ganz leicht bei unsren Kollegen nachlesen