Landwirtschaft im Nebenerwerb

  • In der Gegend bei uns bekommst so ca. 120-150 €/ha. Außer du hast eine große BGA neben dir, dann legst da auch mal locker was zwischen 200-300 €/ha hin und noch mehr. Die treiben die Pacht, das ist nimmer feierlich. Pachtverträge auf 25 Jahre stellenweise mit jährlichen Pachterhöhungen machen da einige schon...

  • Ab einer gewissen Größe denke ich schon dass es sich rentiert. Mit 12 Kühen die wir früher hatten war das eher Hobby. Haben alles verkauft. Und unsere Felder mit 7 Hektar haben wir verpachtet.


    Lg

    Warum grüßen sich Fendt Fahrer Mittags nicht? Weil sie sich schon morgens in der Werkstatt getroffen haben!


    Goethe sagte schon zu Schiller, bei Erdbewegung Caterpillar :P

  • Das erklärst mir mal in dem Zusammenhang genauer, Danke! Und ja, ich weiß was Opportunitätskosten sind... ;)

    mögliche Verzingsung für das eingesetzte Kapital (Maschinen/Geräte/Gebäude)


    zudem ist "Gewinn" Verzinsung und Entlohnung gemeinsam :D



    Er meinte wohl Pacht, somit aber im Grunde auch Gewinn :D
    Ist ja noch gar nicht so viel, bei uns kriegst dafür 10 000...

    das wäre halt das, was ich erziehlen könnte, wenns bei den Pächtern bleib...
    60% hat mein Freund gepachtet und den Rest der Nachbar


    ich bin mit deren Art der Bewirtschaftung recht zufrieden, also sehe ich keinen Grund warum es wer anders bekommes soll
    (mich hätten auch schon andere Kumpels gefragt und mehr geboten aber ich wills mir mit ihnen nicht vertun uns so bleibts wie es ist)


    zudem würde die BGA auch 1000-1200€/ha zahlen, haben ja auch 70 Bodenpunkte und durchnittliche Feldgröße von 4ha


    JonnZ: reiner Ackerbau wäre in dieser Betriebsgröße viel zu unrentabel...

  • Spiderpig: Jap das musste ich mir auch schon selbst eingestehen. Dazu haben wir auch zu miese Böden.
    Wäre halt nur von der Zeiteinteilung an sich das entspannteste :whistling:


    deutz-fahrman: Was und wieviel bewirtschaftet ihr im Nebenerwerb?


    Hier mal noch paar Bilder vom Hof und Land...sorry wegen der quali, mein Handy wollte nicht so wie ich :thumbdown:



    unser Land und das was verpachtet ist (bis hinter an den Wald)
    gleicher Standpunkt in Richtung Hof
    Mistplatte, Güllegrube(trocken), Stall und Wohnhaus(frisch gestrichen :D ) von hinten
    Stall aus sich des "großen" Tores von der Mistplatte (hinten links Tauben, vorn rechts Gänse)
    Stall von der anderen Seite (linkerhand unsere Pferdeboxen insgesamt 4)
    Heuboden überm Stall
    kleine Kornkammer
    Hof mit Blick auf Stall und Wohnhaus und andere Richtung vom Balkon auf Seitengebäude (Kornkammer, Traktorgarage) und alte,neu aufgebaute Scheune( Autogaragen, Maschinenestellplätze, Holzlager, Oldtimergarage links Hühner/Putenstall)

  • Auch wenn ich mir sicherlich wenig Freunde mache, wenn ich den Stall sehe, lass es bleiben.
    Da hab ich definitiv lieber, die Intensivhaltung mit Ställen des neusten Standards und dafür dann große Herden. :whistling:


    Ebenfalls ermöglicht ihr dann so, durch Verpachten andere Betriebe sich den Strukturen anzupassen und zu wachsen.

  • Ach wieso denn...lass es raus. :D Ich bin Realist.


    Ne im Ernst genau deswegen frag ich u.a. euch hier und bin froh über jede ehrliche Antwort weil irgendetwas schönreden bringt mir nix.
    Der Stall war damals typische Kettenhaltung mit zu Spitzenzeiten 16 Mutterkühen...langlang ists her...und wurde dann entsprechend für die Pferde meiner Schwestern umgebaut ( vom Vater nach seinen Wünschen "umgeschustert"). Ist heutzutage wirklich schwierig aus den alten Gebäuden sinnvoll was zu machen. (sieht aber ehrlich gesagt auf den Bildern schlimmer aus als er ist find ich^^)
    Instandgehalten werden muss es ja trotzdem weil zusammenfallenlassen wöllt ich es eigentlich auch nicht.


    Hatten auch das Problem mit der Scheune. 4-Seitenhof ist geschützt also durften wir sie nicht abreißen also was daraus machen...zusammenfallen lassen oder halt komplett instandsetzen. Wir haben sie komplett entkernt (alte Dreschmaschine raus) und jetzt ist sie quasi zu 50% neu und bietet wenigstens genug Stellplätze für unsere Maschinen.

  • Zitat

    ich bin mit deren Art der Bewirtschaftung recht zufrieden, also sehe ich keinen Grund warum es wer anders bekommes soll
    (mich hätten auch schon andere Kumpels gefragt und mehr geboten aber ich wills mir mit ihnen nicht vertun uns so bleibts wie es ist)


    :thumbup::thumbup::thumbup:


    Lieber an jemanden verpachtet, wo man weiß dass die Bewirtschaftung i.O. ist und regelmäßig das Pachtgeld kommt, als an jemanden der vielleicht im ersten Moment mehr bietet aber dann vielleicht das böse Erwachen kommt... :whistling:

  • also ich hab ja keinen Betrieb... arbeite aber voll in der Landwirtschaft... Wenn ich so meinem Freund zuhöre, was die Nebenerwerbler im Hunsrück sich für Maschinen leisten... die fahren mit Geschossen durch die Gegend, die kein Haupterwerbler sich dort leisten kann... Bin voll der Meinung des besagten Vertreters... Wo das Geld von außerhalb dem Betrieb zugeschustert wird, da sollten die Subventionen gestrichen werden. Ansonsten überlasst euer Land guten Pächtern, die euer Land gut bewirtschaften. Selbst wenn ihr von Biogaslern mehr Pacht kriegen würdet, lasst euch auf sowas nicht ein, dann habt ihr ein langfristiges sicheres Einkommen und alle sind zufrieden.

  • Wieso sollte man ihnen die Subventionen streichen? Sie machen den selben Job nur durch größere Maschinen schneller in einem kleineren Stil. Die Maschinen verlieren ja nich ihren Wert. Der Mehrpreis kommt in Verkauf wieder rein. Ist ja auch n Hobby und zweites Standbein von ihnen. Ich würde die Flächen denjenigen geben der sowohl gut zahlt, sicher ist das er zahlt und zugleich dem Boden zurückführt an Nährstoffen in dem Maße wie er sie entzieht. Und wenns mit den großen Maschinen klappt und sie nicht insolvent gehen wieso soll man ihnen den Spaß nicht gönnen? Jedem das seine. Manche fahren 2x im Jahr in Urlaub sie fahren 160PS statt 100.

  • Bevor jetz hier wieder eine Diskussion pro/contra Biogas losgeht sollte jemand dafür lieber einen eigenen Thread aufmachen :huh:


    Um zurück zum Thema zu kommen würde mich noch interessieren was und in welchem Umfang die hier vertretenen Nebenerwerbler betreiben.
    Vll können diejenigen mal kurz was zu ihren Betrieben sagen.


    Wenn ich mir die Nebenerwerbler im Ort anschau und seh was ich so durchgerechnet hab wunderts mich ehrlich gesagt das die alle "überleben".
    Einmal Bio-Marktfrüchte+ paar Mutterkühe, einmal 60% vom Ackerland eingebüßt aber finanziert wahrscheinlich alles über das hohe Haupteinkommen und eine Wirtschaft mit Mutterkühen wie wir vor 20 Jahren ?(


    Und ehrlich gesagt bin ich überrascht was für eine schlechte Meinung hier teilweise über Nebenerwerbler herrscht 8|
    So Aussagen wie das sie Haupterwerblern das Land wegnehmen oder sich überdimensionierte Maschinen dank ihren Subventionen anschaffen find ich ehrlich gesagt ziemlich bescheuert.

  • Also ich bzw meine Familie persönlich betreiben gar keinen Nebenerwerb, allerdings ein guter Freund von ums mit ca 18 Ha, die vor allem für die eigenen Pferde, da sie nebenbei eine Wanderreitstation betreiben, gebraucht werden. Momentan besitzt er 3 Traktoren, darunter ein älterer Case mit 95 PS und zwei alte Eicher mit 35 PS, als Geräte sind lediglich kleinere Hänger, ein Mulchgerät, sowie ein kleiner Schwader vorhanden, plus noch kleinere Gerätschaften zum ausmisten. Die Hauptarbeit wird durch einen befreundeten Landwirt erledigt, der nötige Geräte, wie z.B. eine Presse besitzt.Finanziert wurden die "Startfahrzeuge" und Geräte durch das Haupteinkommen, ohne das es zu 99% nicht geklappt hätte, also kann ich nur so viel sagen, dass ein gutes Startkapital, ein geregeltes und nicht allzu geringes Haupteinkommen plus nötige Kontakte und viel Arbeit es meiner Meinung nach unmöglich ist eine Nebenerwerbslandwirtschaft zu betreiben, ich besitze auch rein gar keine Vorurteile, was die anderen dazu sagen weiß ich allerdings nicht
    Gruß
    eRR ;)

  • Zitat

    Nebenerwerbler im Hunsrück sich für Maschinen leisten... die fahren mit Geschossen durch die Gegend, die kein Haupterwerbler sich dort leisten kann...


    Naja, die Frage nach der Definition Nebenerwerbs- oder Haupterwerbsbetrieb ist eh immer ne heikle Sache. Gibt bei uns einige Betriebe, die man von außen betrachtet definitiv als Haupterwerbsbetriebe klassifizieren würde, die aber auf dem Papier als Nebenerwerbsbetrieb gelten.


    Haben hier nen Betrieb mit knappen 120 Milchkühen und an die 200 ha Land. Nebenerwerbsbetrieb... ;)
    Ackerbaubetrieb mit guten 100ha..., Nebenerwerbsbetrieb... ;)

  • Ackerbaubetrieb mit guten 100ha..., Nebenerwerbsbetrieb... ;)


    Wo ist da auch das Problem?
    Schaut man sich das z.B. bei Sibi an, die könnten auch locker 100Ha mit etwas größerer Schlagkraft bewirtschaften.
    Und da kommt es halt raus, warum sich solch Betriebe die Maschinen leisten können. Im Haupterwerb muss man das ganze Jahr vom erwirtschaften Geld leben, im Nebenerwerb ist man Privat meist nicht auf das Geld angewiesen und kann den Betrieb gerade Maschinell Neu, Gut und Schlagkräftig ausstatten.


    Aber auch dazu gehört m.M. eine gewisse Größe.

  • Jo, mir fallen hier aus dem Stehgreif auch gleich mal 4 Landwirte mit 40, 80, 110 und 170ha ein, beim weiteren Nachdenken bestimmt nochmehr ;)
    Das stimmt Ebbing, aber warum geht das? Weil Sibi, sein Bruder und natürlich der Chef am werkeln sind, vllt. noch der Opa?
    Und genau darauf kommts bei Nebenerwerblern im großen Stil an- es müssen mehr wie einer sein. Bei den größeren Nebenerwerbsbetrieben in unserer Gegend ist zu 95% der alter Herr noch sehr aktiv, weswegen diese Betriebe so gut laufen. Und mMn kann nur so auch ein Nebenerwerbsbetrieb funktionieren - mehrere, motivierte Personen wie bei Sibi oder halt doch eine Person, die immer daheim ist ;)


    MfG

  • Also ich versteh nicht ganz den Hass auf Nebenerwerbsbetriebe, wenn jemand in seinem Hauptjob gut verdient und einen Teil davon in seinen Nebenerwerbsbetrieb investiert wo ist das Problem? Steht das nicht jedem frei? Etwa neidisch weil da vielleicht jemand schönere Trecker hat? lol..


    Also wenn sich mir die Möglichkeit bieten würde einen Landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb zu eröffnen würde ich das sofort tun... Sollte man aber auf jeden Fall nicht nur aus Finanziellen Gründen machen, muss auch richtig Spaß machen sonst hat es keinen Sinn. Zumal wenn man keinen all zu großen Maschinenpark hat bedeutet das ja am Anfang erst mal investieren, investieren, investieren.. Und womit? Natürlich mit dem Geld aus dem Haupterwerb und dem ersten verdienten.. Dann steht man erst mal mit noch weniger Geld da, wenn man da dann keinen Spaß an der Arbeit hat..


    Mich würde ganz nebenbei auch mal interessieren wie denn das letztlich läuft wenn man einen Landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb eröffnen will, sprich Auflagen, Kosten, Behörden etc... Ist ja bestimmt auch alles nicht so einfach.



    LG

  • Das ist auch eine Frage die mich interessiert wir haben zwar noch Landwirtschaft angemeldet Trecker läuft auch darüber aber haben ja leider 0,96ha ca darum keine Steuervorteile und auch keine supventionen oder sonst was aber wenn es nach mir und Vater geht wollen wir wohl das Land neben uns kaufen das wären ca 2-3ha.

  • as stimmt Ebbing, aber warum geht das? Weil Sibi, sein Bruder und natürlich der Chef am werkeln sind, vllt. noch der Opa?


    Wie sieht es denn überwiegend bei Vollerwerb betrieben, in der selben Größe aus? ;)
    Aber trotzdem seh ich es anders. Zum Beispiel, Getreide könnt ich problemlos 150Ha alleine im nebenerwerb Bewirtschaften. Und das auch mit 3m Maschinen.
    Kartoffeln und generell intensivere Kulturen sind selbstverständlich eine ganz andere Nummer.

  • modelleicher Muss ich mich angesprochen fühlen? :D
    Bei mir ist es so, dass man zuerst mal differenzieren sollte zwischen denen, die erst wieder anfangen und denen, die halt mittlerweile ins Geschäft gehen bzw. halt schon lange dabei sind. Ja, ich hab eine Seite vorher das Wort Hass(oder doch nicht?^^ ) verwendet, das war ein wenig übertrieben.
    Aber ich mag jene, die meinen heute einen Betrieb, wie gesagt, in UNSERER Gegend, wo man sich sowieso die Flächen aus den Händen reist ohne viel Biogasboom, eröffnen zu müssen, trotzdem nicht.
    Viele Wissen 1.mal nicht was auf sie Zukommt, zum einen praktisch und zum anderen in der Buchhaltung etc. Dann schon mein angesprochenes Problem von bereits zusammengelegten Flächen, die wieder auseinandergerissen werden. Ich sehs eigentlich nicht so gern, aber da bin ich wohl allein :rolleyes:
    Dann die Investitionen. Sollte man schon einigermaßen was machen, nicht nur ein paar alte Maschinen, man will sie ja nicht nach 1-2 Jahren wieder verhandeln müssen, ich wöllte das zumindest nicht :)
    Und wie du sagst, ohne Spaß geht es nicht, aber ohne Finanzen auch nicht. Und wenn daraus eine reine Spaßveranstaltung wie bei manchen in unserm Ort wird find ich das nicht mehr lustig ;)
    So, und wie gesagt, ich hab nichts gegen normale Nebenerwerbler, nur gegen die, die wieder Anfangen wollen, aber wie auch schon gesagt wird das in Sachsen anders sein, einfach mehr Fläche, nicht diese Dichte an Landwirten.
    Ok, du sagst wenn du die Möglichkeit hättest, würdest du es auch tun, ich wahrscheinlich auch. Aus meiner reellen Sicht, also vom Betrieb aus, seh ichs halt anders, und ich bin der Überzeugung, du würdest das auch ;)


    MfG
    Edit: Genau, ich kann es nicht beurteilen, aber ich denke, dass 50ha mit Kartoffeln so sind wie 100-150 Hektar "normal".
    150 Hektar alleine im Nebenerwerb? Glaub ich nicht, vorallem nicht mit 3m. Oder bzw wie lang willst du im Geschäft arbeiten? :D

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