Sind ja hier einige interessante Meinungen vertreten..
Was das Dieselross angeht, das hat definitiv ein unsynchronisiertes Getriebe. Das bedeutet, zwischenkuppeln. Wenn du das nicht machst schadet es dem Getriebe.. So viel steht schon mal fest.
Warum das hochschalten mit Zwischengas (ohne zwischenkuppeln) leichter geht hat vermutlich xxischxx den Nagel auf den Kopf getroffen.
Hier mal ein bisschen Theorie zum Getriebe im allgemeinen.. Im Grunde besteht der Antriebsstrang aus drei beweglichen Teilen. Das erste wäre der Motor, das zweite wäre die Eingangswelle des Getriebes und das dritte wäre die Ausgangswelle des Getriebes.
Je nach Bauart sitzen die Zahnräder in der Regel auf der Eingangswelle und sind immer miteinander verbunden wobei bei älteren Traktoren auch mal tatsächlich die Zahnräder verschoben werden. Gehe jetzt einfach mal von einem Schubradgetriebe aus bei dem tatsächlich Zahnräder verschoben werden.
Nun sieht beim schalten also der Schaltvorgang so aus:
1. auskuppeln, jetzt ist der Motor von der Eingangs und Ausgangswelle getrennt. Jetzt ist keine Last mehr auf der Eingangswelle, es wird aus dem Gang heraus geschaltet.
2. Jetzt versucht man den nächsten Gang ein zu legen.. Der Motor hat mittlerweile an Drehzahl verloren, ist aber ja auch nicht verbunden. Die Getriebe-Eingangswelle hat je nach Lagerung und Reibung auch an Geschwindigkeit verloren (oder steht vielleicht sogar?) und die Ausgangswelle die dreht so schnell wie der Traktor eben rollt.
Nun stellt man sich vor das Zahnrad an der Eingangswelle steht, das Zahnrad an der Ausgangswelle dreht sich recht schnell, und man versucht jetzt den Gang ein zu legen... Das gibt dann das wunderschöne knirschende Geräusch das keiner gerne hört.
Um den Gang einlegen zu können muss die Geschwindigkeit der Eingangswelle und der der Ausgangswelle sehr dicht beieinander sein.. (Vergleich, ein Zahnrad dreht sich nicht, ein anderes ganz langsam, würde ohne Probleme den Weg in die Zähne finden)
Jetzt gibt es verschiedene Wege die Geschwindigkeiten der beiden Wellen anzugleichen. In späteren Fahrzeugen gibt es dafür die Synchronringe, die sind quasi kleine Kupplungen/Bremsen die kurz bevor der Gang durch Stifte/Zähne beide Wellen miteinander verbinden die beiden Wellen sanft miteinander "einkuppelt/einbremst" und somit die Geschwindigkeit der Eingangswelle an die der Ausgangswelle angleicht.
Der andere Weg ist das zwischenkuppeln. Beim hoch schalten wird so während man im Leerlauf ist die Eingangswelle durch den Motor auf eine passende Drehzahl gebracht (da der Motor ja nach dem Gangwechsel auch mit niedrigerer Drehzahl weiter macht) und beim hoch schalten wird mit zwischenkuppeln und zwischengas gearbeitet. Dabei wird dann die Drehzahl der Eingangswelle durch den Motor erhöht, sodass es wieder zur Ausgangswelle passt.
Eine andere "Variante" wäre, dass man beim hoch schalten schnell oder langsam genug schaltet dass die Drehzahl der Eingangswelle allein dadurch passt dass die Eingangswelle durch Reibung etc. Geschwindigkeit verliert. Daher kann man auch bei vielen unsycnchronisierten Traktoren ohne zwischenkuppeln hochschalten.
Die nächste und leider häufig verwendete Variante ist Gewalt.. So lange man kein langes kratzen hört sondern nur ein knacks beim einlegen des Ganges stört das viele nicht, und bei den meisten Getrieben funktioniert das. (Es gibt allerdings auch Getriebe, vor allem Schubradgetriebe, bei denen man ohne vernünftiges zwischenkuppeln nicht mal mit Gewalt nen Gang rein kriegt)
Oder das ganze kurz gefasst, es sind im Grunde drei Drehzahlen die wichtig sind. Motor, Eingangswelle, Ausgangswelle. Die Ausgangswelle ist immer so schnell wie die Räder drehen, wenn man runter schält dann wird die Übersetzung ja langsamer sprich der Motor und die Eingangswelle müssen schneller drehen um die Geschwindigkeit der Ausgangswelle zu erreichen, beim hoch schalten ist es genau anders herum.
Den sanftesten Schaltvorgang bekommt man, egal ob im Auto oder Traktor, ob Synchronisiert oder nicht, wenn alle drei Drehzahlen möglichst dicht beieinander liegen.
Passen die Drehzahlen, rutscht der Gang quasi von allein rein, und man fühlt beim einkuppeln keinen Ruck oder so was.
Beim Auto, mit den Synchronringen, je schneller man den Gang wechselt desto härter müssen die Synchronringe die Eingangswelle bremsen/beschleunigen desto mehr muss man auf den Schalthebel drücken.. Schält man also langsam geht das schalten leichter. Also auch hier trifft die Theorie von xxischxx zu.
Viele Traktorfahrer fahren mit zwischengas beim hoch schalten, weiß aber nicht ob das nur Angewohnheit ist.. Bei Turbo Fahrzeugen dürfte das ganze Sinn machen dass man während dem Schaltvorgang nicht an Ladedruck verliert und beim einkuppeln dann erst in ein Leistungsloch fällt.. Ist aber nur Theorie.
Kaputt geht vom zwischengas geben jedenfalls nix, gerade beim Auto aber hast du natürlich mehr Spritverbrauch wenn du jedes mal beim schalten gas gibts.. Ob das spürbar was aus macht keine Ahnung.
War jetzt ein etwas wirrer Post.. Hoffe trotzdem halbwegs verständlich..
LG
ps. man kann übrigens theoretisch auch ganz ohne Kupplung schalten, wenn die Drehzahlen passen. Wird gerade im LKW Bereich oft so betrieben.