Beiträge von davidkunkel

    Bei meinem Freund im LK Bad Kreuznach gibts halt keine BGAs und somit auch wenig Konkurrenz. Immer mehr Nebenerwerbler geben auf. Der niedrige Durchschnittspreis beim Grünland von 60 € ergibt sich durch entgeltlos gepachtete Flächen des NATO-Flugplatzes. Das sind immerhin fast 20 ha. Die kann er aber jederzeit wieder verlieren, da nur einjährige Pachtverträge. Andere Grünlandflächen sind teurer im Verhältnis. Auch schwankt die Bodengüte sehr stark von 20-60 Punkten, teilweise innerhalb weniger Meter, Felsköpfe sind auch genügend vorhanden.
    Das Missverhältnis bei meinem Freund hängt zum großen Teil einfach am Management und an der Arbeitswirtschaft. So benötigt er für die Kuh mit Jungvieh ca. 50 Akh/Jahr. Er hat einen alten Stall, wo noch viel Handarbeit ist. Außerdem erledigt er den größten Teil der Außenwirtschaft selber und das kostet Zeit. Er macht die 50 Kühe + 32 ha Acker und 48 ha Grünland mit 1,2 Ak. Er und sein 83 jähriger Vater. Da bleibt halt vieles liegen, was gemacht werden müsste. Auch dadurch gibt es Ertragsverluste aufgrund nicht termingerechter Arbeitserledigung. Ich will mich nicht beschweren, aber durch die Zunahme der Bürokratie wird das alles nicht besser.

    Viel Glück für die Ernte ? Ich glaube, da brauchen wir mehr. Wir sind da ganz von Gott abhängig. Wenn er nicht das passende Wetter und das Wachstum schenkt, dann kann es nichts werden.

    Dann seid glücklich, dass ihr von solchen Ertragsausfällen verschont bleibt. Mein Bekannter schafft es arbeitsmäßig nicht mehr. Er hat schon deshalb Ertragsdepression. Dann kommt noch die Mittelgebirgsregion mit 360m Höhenlage dazu, wo die Risiken einfach höher sind und beim Mais ist das schon Grenzstandort. Dann hatte er vor 10 Jahren noch Pech im Stall.

    das Problem mit den Spalten kenne ich. Wir hatten den Dr. Bauer vom LLH (Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Schweinehalter) bei uns. Der hat uns das erzählt. Da gibts ja diese DIN-Norm nach der diese Spalten hergestellt werden, die besagt, dass 2 mm Toleranz sein dürfen. Und da ham halt die blöden Veterinäre einen Betrieb gleich zweimal dichtgemacht. Schon blöd, aber der Dr. Bauer schult ja die Veterinäre im richtigen Messen. Dann ist das nicht mehr so schlimm. Aber trotzdem haben viele der kleinen Schweinehalter einfach aufgehört deshalb. In der Milchviehhaltung wird es in den nächsten 10 Jahren auch so sein, dass noch viele aufhören werden.
    Es ist echt eine verkehrte Welt. Die Verbraucher und die Politik wollen eine kleinbäuerliche Landwirtschaft. Aber gleichzeitig werden jetzt kleinere Betriebe mehr gefördert. Hintenherum werden sie dann durch diverse Vorschriften, wie man produzieren darf, wieder kaputtgemacht. Weil die kleineren Betriebe einfach nicht genug Einkommen haben, um diese Dinge umsetzen zu können. Denn dazu müssen meist große Summen in neue Technik investiert werden.
    Bei nem Bekannten ist das so, dass er einfach durch diverse Schieflagen auch den Anschluss an die Zeit verpasst hat. Auch mangels Nachfolger. Jetzt steht der Betrieb zwar weitgehend schuldenfrei da. Er erwirtschaftet grade so das, was er zum Leben braucht. Aber das reicht halt nicht, um Neuinvestitionen tätigen zu können. Und der Betrieb ist so veraltet mit der Technik und so heruntergewirtschaftet, dass es sich einfach nicht mehr lohnt, da zu investieren. Da müssten ein paar Hunderttausender investiert werden, damit eine Familie wieder gut leben kann. Geschweige denn zwei.

    endlich wird, so scheint mir mal die Realität auf den kleinen Familienbetrieben dargestellt. Ich kann bestätigen, dass es wirklich oft so zugeht. Das Alltagsleben auf den kleinen Höfen ist hart. Die kämpfen wirklich ums Überleben heute. Meinem Freund geht es auch ein bisschen so. Es ist schon hart, wenn alle in der Familie Landwirte waren und man plötzlich keine Zukunft mehr sieht.

    MF390, da habt ihr Glück gehabt. Nun, direkt beschweren will ich mich über die 5,8 MJNEL bei der GS ja nicht. Das ist der Schnitt des Prüfrings. Aber es sollte halt schon das Ziel sein über 6,3 MJNEL hinaus zu kommen. Jedes MJ zuwenig muss zugekauft werden. Das ist teuer. Selbst beim Ackergras hätten die Werte besser sein können, aber das war halt dieses Jahr net drin. Bei der GS vom Grünland sind wir schlechter als die 5,8 MJNEL. Die anderen Werte passen auch net so ganz. Selbst beim Mais sind wir net über 6,5 MJNEL hinausgekommen. Das ist ja das prekäre an der Situation. Sonst fährt mein Freund diese Werte auch so in etwa rein, aber das weil ihm die Arbeitskräfte fehlen und er alles selber macht bis aufs Wickeln von den Ballen. Von daher...

    so am Freitag und gestern hab ich noch weiter gepflügt. Gestern abend war dann noch Versammlung vom Futtermittelprüfring. Wie sind denn bei euch so die Grassilage- und Maissilagequalitäten ? Bei uns sind sie eher unterdurchschnittlich, aber das war in diesem Jahr nicht anders zu erwarten. Die allermeisten Betriebe konnten ja erst Anfang Juni den 1. Schnitt einfahren. Da war Masse, aber keine Qualität. Die meisten liegen so bei 5,8 MJNEL und kaum 13 % Rohprotein bei der Grassilage. Beim Mais siehts nicht anders aus. Energie fehlt halt und die die über die 6,5 MJNEL hinaus kamen, denen fehlte die Menge. So besteht vielerorts erheblicher Kraftfutterzukauf. Die Betriebe bei uns suchen händeringend Ersatzfuttermittel zu erschwinglichen Preisen.
    In der Hocheifel gibt es ja viele BGAs. Dort hatten die jetzt das zweite Jahr in Folge schlechte Maiserträge. Die karren jetzt den fehlenden Mais über 200 km von Norden, Westen und Süden bei. Schon hirnrissig, sowas.
    Dann hat noch der Vorstand vom Regionalbauernverband Kreuznach von der aktuellen Greening- und Düngeverordnung- Verhandlungssache gesprochen. Denkt euch, in RLP sollen die Sperrfristen für die Wirtschaftsdüngerausbringung auf dem Grünland auf 3 Monate verlängert werden, sodass ab 15. 10. auch auf Grünland keine Gülle mehr ausgebracht werden darf. Völliger Schwachsinn das. Fachlich völlig unbegründet. Auf unbewachsenem Ackerland sowie auf Getreideflächen da versteh ichs ja und da is das ja auch sinnvoll. Die anderen äußerlichen Witterungsbedingungen sind auch noch ok. Wenn das wirklich kommt, ist das das Aus für viele kleineren und mittleren Betriebe in RLP. Denn diese müssen zusätzlichen Lagerraum schaffen für 9 Monate ! Wer soll da noch überleben, wenn er gezwungen wird, soviel zu investieren. Das ist für sehr viele fast unmöglich.

    Wenn er so eine doppelte Radspur meint, dann haben die Leute vom Labor Bodenproben mit dem Jeep oder Quad gezogen.
    Ansonsten ist es bei uns eher ruhig zur Zeit. Gestern war das LU da und hat den Mist auseinandergefahren. Dann haben wir noch in der Scheune betoniert.
    Demnächst können wir dann die Winterfurche machen.

    Erst mal danke für die qualifizierten Antworten. Bei meinem Freund ist nämlich ein neuer Verteiler fällig, da der alte nicht mehr genau arbeitet. Mein Freund wehrt sich aber gegen so einen Verteiler genau wegen diesen Punkten, die ihr erwähnt hattet. Mal sehen, vielleicht testen wir einen mal so 4 Wochen lang im Frühjahr bei der Gülleausbringung zum Mais. Funktioniert der eigentlich auch bei Pumpfässern ?


    Ansonsten sind wir seit gestern 23 Uhr endlich fertig mit dem Weizen säen. Jetzt kann er wachsen. Bestocken wird er sich wohl nicht mehr.

    an franky und ebbing: immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, wo ich denn das meiste Geld verdiene... Der Betrieb meines Freundes steht vor dieser Entscheidung, wenn er die Landwirtschaft nicht aufgeben will. Bei 30 ha Ackerfläche und 50 Kühen wird das meiste Geld im Stall verdient. Da wird die Außenwirtschaft schon mal von anderen im Lohn erledigt. Die eingesparte Zeit kann ich dann z. B. fürs Milchvieh investieren.


    Jo, der Weizen ist seit gestern bis auf ca. 2 ha auch drinnen, hab gestern wie ein Verrückter gesät. Wenn es trocken bleibt, wird Montag der Rest noch gegrubbbert und gesät. Damit sind wir draußen erst mal fertig bis auf die 10 ha Winterfurche und das Mist fahren.