Um Missverständnisse auszuräumen, rolle ich das ganze heute mal von hinten auf.
Es war sicher nicht meine Absicht mich herablassend über irgendwen zu äußern, weder über Leiharbeiter noch über Arbeiter die für 4€ arbeiten gehen.
Es ging mir bei der Aussage darum das man seinen Arbeitgeber ja fast, ich betone fast, frei wählen kann. Wenn ich mit der Situation im Betrieb wo ich arbeite unzufrieden bin, sei es wegen der Bezahlung, der Bedingungen, der Arbeitszeit, was auch immer. So hat doch ein jeder die Möglichkeit seinen Arbeitgeber zu wechseln. Ich sehe das z.b bei uns, viele sind am meckern das doch alles scheiße ist, wenn der Chef mal die Lohnerhöhungen nicht bezahlt, wird auch gemeckert. Wenn man diesen Kollegen sagt, dann kündige doch, geh doch wo anders hin, dann sind diese Leute ruhig und beleidigt weil man etwas gesagt hat. Aber genau das ist der Punkt den ich meinte, wenn ICH, unzufrieden bin mit dem Großteil der Bedingungen, dann kann ich frei entscheiden und sagen ich gehe. Ich muss dann aber auch bereit dazu sein entweder für weniger Geld arbeiten zu gehen (ich bin jetzt 15j im Betrieb), oder aber auch bereit dazu sein die Region ganz zu verlassen und wo anders hinzugehen um einen Arbeitgeber zu finden der bessere Bedingungen bietet. Oder den ganz großen schnitt machen und eine Weiterbildung machen, eine Umschulung, nochmal zur Schule gehen, was auch immer. Wenn ich in nur einem Punkt nicht dazu bereit bin, so können die Bedingungen bei meinem Arbeitgeber nicht so schlecht sein. Zumindest denke ich das so. Vielleicht auch weil ich halt nicht unzufrieden bin. Weil ich ganz einfach weiss das es genügend Arbeitgeber gibt die nicht so sozial eingestellt sind wie mein Chef.
Hoffe das klingt jetzt nicht wieder herablassend.
Das Thema Leiharbeit, sicher hast du recht das es bei Leiharbeitern darum geht diese schnell loswerden zu können. Aber an deinem Beispiel, das du sehr oft erleben durftest das diese Leiharbeiter eine Festanstellung bekommen haben, das zeigt aber auch, das System der Leiharbeit funktioniert zu einem Teil doch.
Keine 30km entfernt befindet sich SMA (Wechselrichter für Photovoltaik), dieses Unternehmen hat die Leiharbeiter ordentlich entlohnt, die Leiharbeiter haben das gleiche bekommen wie die Festangestellten Mitarbeiter. Jetzt wurde das Gesetz ja etwas geändert (weiß nicht genau was und welche Bedingungen), aber sofort wurden die Leiharbeiter verkauft, ja verkauft, denn SMA hat es sich ganz leicht gemacht, die Frau des Chefs hatte eine Zeitarbeitsfirma, und genau daher stammten die Leiharbeiter von SMA. So hat man natürlich gleich mal doppelt verdient.
Nur ist das Thema einfach so komplex, der Grundgedanke der Leiharbeit ist aber gut. Als Unternehmer habe ich zuviel arbeit um sie zu bewältigen, so kann ich mir einen Leiharbeiter holen, der mich unterstützt. Ich kann die Aufträge erfüllen.
Probleme sind nur die, wenn der Arbeiter zu gebrauchen ist und ich ihn einstellen will, wie kann es da sein das ich eine "Ablöse" bezahlen soll? Das die Klauseln in der Verträgen, wonach ein Leiharbeiter wenn er kündigt bei der Zeitarbeitsfirma, 1/2 Jahr nicht bei einer Firma anfangen darf wo er auf "Leihbasis" gearbeitet hat, unültig und rechtwidrig sind, davon ganz ab.
Greift doch jetzt unsere Politik wieder ins Spiel.
Beispiel:
Als kleines Handwerksunternehmen kann ich es mir nicht leisten einen Arbeiter einzustellen wenn ich ein Auftragshoch habe, wenn ich dann jemanden einstelle und in 8Monaten die Arbeit nicht mehr da ist, was kann ich dann tun? Um die Firma auf gesunden Beinen zu halten, muss ich mich trennen von dem Arbeiter. Ist ja aber nicht ganz so leicht, dann kommen die Wiedereinstellungsklagen, Abfindungen sollen bezahlt werden usw. Welcher Unternehmer eines kleinen Betriebes ist bereit das Risiko einzugehen, das seine Firma durch eine Einstellung mehr Schaden erleidet als sie vertragen kann?! Niemand.
Was kann die Politik tun? Eventuell die ganzen Kündigungsschutzgesetze über den Jordan werfen, keiner hat das Recht auf Abfindungen (in meinen Augen eh mumpitz), keiner hat das Recht darauf Kündigungsschutz zu besitzen. Dann würden Unternehmer sicher schneller bereit sein, Arbeiter einzustellen wenn sie ein Auftragshoch haben, weil sie einfach wissen, wenn es wieder bergab geht und die Arbeit nicht da ist für 4 Arbeiter, dann können sie einen entlassen.
Aber wie groß wäre der Aufschreih in der Gesellschaft, durch die Gewerkschaften usw.
Und das ist dieser doch sehr schmale Grad auf dem man sich bewegt. Dies sind aber meine Meinungen dazu. Weil ich denke das es so ist. Wenn jemand dazu eine andere Meinung hat und diese Begründen kann, ich lasse mich geren belehren und höre mir andere Meinungen an, ist ja auch sinn einer Diskussion.
Ich frage mich nur immer, was kann man tun damit es besser wird, was hat man für Möglichkeiten die Situation so zu ändern das es besser ist.
Mindestlohn? Klingt toll, ansich. Wo soll man ihn jedoch festlegen? 8€, 12€, 15€, mehr? Denn es hat ja auch immer die Folge, wenn ich einen Lohn festlege, das irgendjemand die Erhöhung auch bezahlen muss. Beispiel Öffentlicher Nahverkehr, Busfahrer (mein Vater ist selber einer), Entlohnung ist garantiert nicht so gut das man sagen kann er verdient gutes Geld (Verantworlich für 30Schüler usw, lassen wir mal weg), legt die Politik den Mindestlohn jetzt fest und er würde mehr bekommen, wer trägt die Kosten dafür? Jeder der mit dem Bus unterwegs ist, denn auf die Fahrpreise würde sich ein Mindestlohn auswirken.
Einzelhandel, genau das gleiche, ein Mindestlohn hätte Auswirkungen auf die Preise. Aber wir wollen ja alle billig einkaufen, vergleichen die Preise. Das eine hat halt immer mit dem anderen zu tun. Sicher bräuchte der ein oder andere nicht mehr so Vergleichen im Preis, wenn er einen Mindestlohn bekommen würde. Aber es zieht ja auch wieder nach sich, das der Preis des Produktes teurer wird, somit bleibt das Geld im Verhältnis das gleiche, somit muss doch jeder wieder vergleichen, weil das einzelne Produkt im vergelich zum eigenen Lohn auch teurer geworden ist. Sind wir wieder am Anfang der Spirale.
Der Nachteil in dem Fall wäre aber sich zudem noch das wir in Deutschland noch höhere Lebenshaltungskosten hätten, was uns sicher im Vergleich mit anderen Staaten auch etwas schlechter darstellen lässt. Thema Touristik, Export usw. es hängt ja alles zusammen.
Das ist ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung. Aber noch mal: die Bemessung der Schuld und des Schadens ist unerheblich. Selbst bei Milliarden Euro hat ein Politiker nichts zu befürchten, außer er steckt es in die eigene Tasche. Deshalb kann ich den Punkt hohes Gehalt für hohe Verantwortung nicht unterstützen.
Mein eigentlicher Punkt war aber der: die Gehälter von Managern sind irrational hoch und als Messlatte längst nicht mehr zu gebrauchen.
Mit dem Punkt das die Messlatte der Managergehälter irrational ist und nicht zu gebrauchen ist, da hast du recht. Wie ich an meinem Beispiel mit Fussballern veranschaulicht habe, ein Erfolg des Unternehmens hat höhere Gehälter zur Folge. Nur ist die Politik bzw Deutschland in dem Fall ja kein Unternhemne was Gewinne erzielt. Leider.
Nur ist es ja so, das sich kein Politiker hinstellt und sagt, das wir als Bürger jetzt, wie in dem Beispiel nicht tanken sollen, und der Preis dann höher ist und den Bürgern ein Milliarden Schaden entsteht. In so einem Fall wäre es aber auch interessant zu sehen was es als Konsequenz hätte.
Die Politiker diskutieren ja, wägen bei Gesetzen ab, sehen das positive und das negative und entscheiden sich dann für eine Richtung. Diese gilt dann als Gesetz.
Mein Problem ist nur, das mit der Bemessung der Schuld und des Schadens, das ein Politiker nix zu befürchten hat. Mir fällt nämlich grade kein Beispiel ein wo ein handeln des Politikers zu einem Milliarden schaden geführt hat. Was man klar auf das Handeln zurückführen kann. Beispiel Bankenkontrolle. Man weiß ja nie wie es auf der anderen Seite gekommen wäre. Vielleicht habe ich da auch nur grad ein Brett vor dem Kopf und verstehe deinen Ansatz komplett falsch.
Ich denke du meinst aber, wenn z.b die Bundesrepublik mit sämtlichen Bürgschaften des Rettungsschirms haften würde, also das Geld tatsächlich bezahlt werden müsste. Dann wäre es ein Milliarden Schaden den Deutschland zu tragen hätte. Was passiert dann? Man müsste der Regierung und allen Befürwortern des rettungsschirm nachweisen das wenn sie dagegen gestimmt hätten, der schaden an unserer Wirtschaft nicht so hoch wäre wie mit Rettungsschirm. Nur die Frage ist, kann man das nachweisen? Kann jemand klar belegen das es für uns nur wenig auswirkungen hätte wenn wir die Pleite Staaten rauswerfen?!
Korregier mich bitte, wenn ich auf dem Holzweg bin mit meiner Interpretation auf deine Frage, was man als Politiker an Verantwortung zu tragen hat wenn ein Schaden eingetreten ist.
Was das Gehalt an sich angeht, das ist sicher nicht schlecht, ob es nun zuviel ist, zu wenig...kann ich selber ehrlich gesagt nicht beurteilen. Ich kann aber sagen, das ich den Job nicht machen will, auch nicht für mehr Geld. Denn ich denke die Politiker geben die Richtung des Landes vor.
Geht es den Bürgern gut und sie geben ihr Geld aus und kurbeln die Wirtschaft an. Ist alles in Butter, dann tut man sich schwer zu sagen, die Politik hat es richtig gemacht.
Aber geht es den Bürgern schlecht, aufgrund einer Wirtschaftskrise, so sagt man schnell, die Politik hat versagt.
Abwrackprämie:
Sicher wurden zu Großteil ausländische Autos gekauft, aber sie wurden ja in Deutschland gekauft, somit wurden ja auch die heimischen Autohäuser unterstützt. Und das war mein Gedanke dabei, da ist wieder das "wie, wenn". Wie wäre es gekommen, wenn man die Prämie nicht gemacht hätte. Ich kann das nicht sagen. Was die Absatzproblem betrifft, ich denke unsere Autoindustrie kann sich zur Zeit wirklich nicht beklagen, was ihren Absatz und Gewinn angeht.
Die Schrotthändler haben im übrigen sehr davon profitiert, den durch die ganzen Abwrackautos, haben sie zum einen eine große Menge an Schrott verkaufen können, zum anderen aber haben sie sehr viele Autos bekommen, die sie ausgeschlachtet haben, um die Ersatzteile wieder zu verkaufen.
Rettungsschirm, bzw Bankenrettung:
Es fing alles mit Lehman an, wer war schuld daran? Nicht auch wir alle, die zu ihrer Bank gehen und wollen das das Geld sich vermehrt? Nein, bitte keine 2%, ich möchte schon so um die 8% Zinsen haben. Da kommen die Spekulaten dann ins Spiel. Sicher aber auch die Schuld der Banken, die sich darauf einlassen. Aber zu einem Teil auch jeder der sein Geld als Risikoeinlage anlegt. Oder sehe ich das falsch? Ist das nicht wieder unsere Mentalität, von ich will mehr, und ich bin geizig wenn es darum geht billig einzukaufen? Sicher eine sehr schwerde Frage.
Man kann auch darüber diskutieren ob der Schritt mit dem Euro der richtige war. Ein Europa ohne Grenzkonrollen und er damit verbundenen Einführung des Euros. Hatte das jetzt mehr positives oder mehr negatives?
-->Unsere Währung war hart, stabil, beliebt. Hätte man sie als Eurowährung eingeführt, das hätte nix gebracht bzw. wären wir mit der D-Mark als Eurowährung auch an dem Punkt.
-->Hätten wir sie behalten und uns gegen den Euro entschieden, so denke ich, hätte das negative Folgen auf unseren Export gehabt. Warum hätte sich die Firma aus Frankreich mit einem Deutschen Produkt befassen sollen, wenn der Preis morgen schon wieder ein anderer ist, man immer umrechnen muss, abhänig ist von den Börsen. Wenn das gleiche Produkt in Spanien in der gleichen Währung gekauft werden kann, ohne umzurechnen, mit dem Wissen, wenn der Händler nicht den Preis erhöht kostet das Produkt morgen noch das gleiche.
Aus diesem Grunde haben auch andere Nicht Euro Staaten ihr Kurse an dem des Euros gekoppelt.
Und das wichtigste, was ich noch zu sagen habe: "Merkel-Befürworter"
Ich finde das sie ihren Job gut macht, das mache ich an dem von mir genannten Punkten fest, das mache ich aber für mich. Und ich versuche auch nicht dir meine Meinug dazu aufzuzwängen, ich werde auch keine Parteireden schwingen. Jeder darf das selber entscheiden ob und wen er wählt. Ich bin aber auch niemand der uneingeschränkt hinter der Politik der CDU/CSU und FDP steht. Wenn morgen die SPD mit einem Kandidaten aufwarten kann, der ein Patentrezept aus der Krise vorlegt und dies anständig begründen kann, so kann auch meine Stimmung zur Politik der jetztigen Regierung kippen und mein Kreuz bei einer anderen Partei landen.
Nur wenn ich ehrlich bin, sehe ich das in dem jetztigen Kandiaten nicht und im übrigen auch im keinem der in der Partei ist. Vielleicht auch weil ich so denke, das sie den Job gut macht, ich weiss aber auch nicht wie andere den Job gemacht hätten, vielleicht wären wir nicht in der Situation. Das ist aber reine Spekulation, also muss ich für mich eine entscheidung treffen. Wie ist es jetzt? Wie macht unsere Regierung ihre Arbeit im Umgang mit der Krise? Und dann entscheiden.
Aber meine symphatie hat Frau Merkel, zumindest jetzt und auch vor 3 Jahren hatte sie die, wie es in 8Monaten ist, kann ich nur zu 80% sagen...;)!
Aber auch wenn ich mich mit politischen Statements in Foren eher gerne zurückhalte, so habe ich einen sinn gesehen mich hier zu äußern, auch wegen deiner Ersten Aussage, das du weißt wo du dein Kreuz machst (über den Wahlschein), ebend auch weil ich dich aufgrund deiner ganzen antworten hier im Forum für Intelligent genug halte das du weißt, das ein Nicht wählen, ebend dazu führt das es anderen Partei den Nährboden für ihre Politik gibt. Und ich wette da stimmst du mir zu, das wir mache Parteien und ihre Meinung absolut nicht brauchen, welche Partei das jetzt in deinem Falle genau ist, das steht dir frei zu entscheiden, aber sicher gibt es auch für dich eine Partei die du nicht sehen willst an der Regierung. Und genau dieser Partei solltest du deine Stimme entziehen, und das kannst du ebend nur wenn du das Kreuz bei anderen Parteien machst. Und wenn es eins bei den Grünne und eins bei der FDP ist, oder ebend eins bei der CDU/CSU und der SPD. Aber damit sorgst du für deinen Teil dafür das die von dir verachteten politischen Richtungen keine Chance haben ihr denken an der Regierung auszuleben.
Im übrigen kann man den Erfolg der Regierung auch nicht zu 100% beurteilen, wie auch, es sind vor der jetztigen regierung, also in der großen Koalition auch entscheidungen getroffen worden, die uns heute vielleicht noch zu gute kommen, warum es uns in der "Krise" noch so gut geht, auch in den Regierungen vorher wurden gesetze beschlossen die Einfluss auf den Verlauf haben/hatten. Aber in wie weit uns diese Gesetze jetzt retten oder uns in die Krise geführt haben, lässt sich nunmal nicht an Fakten belegen. Wie den Punkt Hartz4...ob es nun gut war oder falsch. AKWs das gleiche. Man kennt nicht die Fakten wie es gekommen wäre. Und das darf man immer nicht vergessen.