Erst mal vielen Dank für die Genesungswünsche!
Dann mal Näheres zum Unfallhergang, damit man das evtl. besser nachvollziehen kann.
Der Unfall ereignete sich auf einer geraden Strecke, wo in einem Abschnitt von ca. 1-2km exakt 3 Autos fuhren: Der vor mir, ich und der Unfallgegner. Auf der ganzen Strecke war eine Einmündung. Mein Vordermann bremste auf einmal aus einem zunächst nicht erkennbaren Grund stark ab, sodass ich ebenfalls stark bremsen musste - das ABS hat aber noch nicht geregelt, d.h. es war eine starke Bremsung, aber keine Vollbremsung. Mein Vordermann blieb stehen (auf einer geraden, leeren Straße), um schließlich neu anzufahren und in die Einmündung abzubiegen.
Der hinter mir hatte zu Beginn einen ausreichenden Sicherheitsabstand, aber er hat auf das Aufleuchten meiner Bremsleuchten nicht reagiert und erst gebremst, als ich schon fast stand. Ich höre also ein Reifenquietschen vom Bremsen meines Hintermanns und im nächsten Moment, als ich schon stand, knallte es. Dann fehlen einige Sekundenbruchteile in meiner Erinnerung, aber er muss mich wohl auf meinen Vordermann aufgeschoben haben, denn ich bin noch rechtzeitig zum Stehen gekommen und danach war meine Front demoliert.
Das nächste, an das ich mich erinnern kann, ist, dass mein Vordermann ungeachtet des gerade geschehenen Vorfalls abbog und verschwunden ist. Kennzeichen habe ich nicht, genaue Marke oder Modell habe ich nicht, nicht einmal an die genaue Farbe kann ich mich erinnern (ich weiß nur, dass er dunkel war - was später durch Lackspuren an meiner Front bestätigt wurde).
Das ganze wurde/wird selbstverständlich sachlich per Polizei/Anwalt geregelt. Alles andere wäre Selbstjustiz. Mir geht es nur darum, dass so viel rausgeholt wird wie möglich. Schmerzensgeld ist mit drin, Ausfallentschädigung und was halt so möglich ist. Das ganze zahlt natürlich die Versicherung, aber er wird halt entsprechend hochgestuft. Das wird zwar das Auto nicht ersetzen (nichts kann das Auto ersetzen), aber so steht mir zumindest die Möglichkeit offen, mich beim neuen Auto unter den etwas teureren umzusehen.
Ich bin der Meinung, dass es richtig ist. Er ist 18 Jahre alt und baut nicht zum ersten Mal einen Unfall, das kam schon des öfteren vor, nur diesmal zum ersten Mal mit Personenschaden, soweit ich weiß. Es gab auch schon andere Straftaten, auf die ich nicht weiter eingehen will, da ich ihn ja nicht in der Öffentlichkeit bloßstellen will (kein Diebstahl o.ä., wieder etwas, was mit Verkehr zu tun hat).
Ich finde halt auch, dass es nicht zu viel verlangt ist, einen 1-2km langen Straßenabschnitt mit einer Einmündung, auf dem 3 Fahrzeuge unterwegs sind, zu überblicken. Helllichter Tag war noch dazu.
Das Auto wurde heute in die Werkstatt gebracht und bisher weiß ich, dass es den Rahmen verzogen hat. Das Auto ist jetzt kürzer und höher, quasi zusammengestaucht. Große Hoffnungen soll ich mir nicht machen, aber sie schauen, ob noch etwas zu retten ist.
Ich bin mittlerweile auch der Meinung, dass ein Auto, das mir Spaß macht, doch sinnvoller ist. Allerdings bin ich eher für so eine Art Mittelweg... momentan ist z.B. die Überlegung, ob das neue Auto ein BMW 750i (E38) wird. Preislich wird entsprechend niedrig geschaut, aber technisch muss er in Ordnung sein. Ein 7er BMW mit 5,4l V12 macht auch Spaß, wenn das Fahrzeug ein bisschen verrostet, verkrazt oder verbeult ist. Und wirklich schade wäre es um so einen dann auch nicht, zumindest nicht so sehr wie um den W124.
Aber ich sollte wohl wirklich etwas Abstand zu der Sache gewinnen und dann nochmal etwas neutraler über die Sache nachdenken.
Ich bedanke mich auch für die große Beteiligung, damit hätte ich echt nicht gerechnet.