Den Unfug liest man leider immer wieder, aber man sieht immer nur die Aussage in den Raum gestellt, ne Begründung dazu liest man seltenst.
Die kann ich dir gerne geben, hab aber darauf verzichtet weil das hier glaub nicht sonderlich viel zur Sache tut. Liefer ich aber sehr gerne nach
Im Grunde bin ich mit deiner Zeitaufwand Rechnung einigermaßen einverstanden, nur der Punkt mit der Fremd-AK mit 18€ Stundenlohn geht mir nicht runter. Am besten beschreibe ich mal meinen Gedankengang anhand unserem Betrieb. Wir bewirtschaften auf rund 250ha LF und haben vor 10 Jahren auf 170 Milchkühe aufgestockt, zuzüglich weiblicher Nachzucht. Meine Eltern bewirtschaften den Betrieb im Haupterwerb, ich bin auch immer am Start, wenn es mein Studium zulässt (Agrar). Dazu noch mein Opa, der bei Arbeitsspitzen in der Außenwirtschaft aushilft. Darüber hinaus haben wir noch einen Angestellten der zu 50% bei uns arbeitet. Der gute Mann kommt aus dem Kosovo und spricht ein paar Worte deutsch, aber er ist bemüht und gibt immer Vollgas Seine Hauptaufgabe ist vorrangig das Kälbertränken, wobei man ja nicht wirklich viel falsch machen kann. Dazu hat er noch ein paar kleinere Aufgaben, die er alle zur Zufriedenheit ausführt. Aber trotzdem: er ist eine ungelernte, unterqualifizierte Arbeitskraft mit schlechten Sprachkenntnissen. Denkst du im Ernst wir bezahlen dem 18€?? Das bekommt vllt ein ausgelernter Landwirt, aber nicht so jemand.
Und in Verbindung mit unseren beiden Melkrobotern (die zwar nicht unbedingt viel Zeit einsparen, aber den zeitlichen Aufwand besser verteilen) ist es somit sehr gut möglich einen solchen Betrieb zu bewirtschaften.
Im übrigen sind auch deine 3ct/Liter Milch etwas hoch, die angeblich der Melkroboter schluckt...wir mussten in neue Melktechnik investieren und ein Karussel inkl. Arbeitskraft wären auf lange Sicht nicht viel billiger gewesen.
Low-Input-Farming wie du es ansprichst (Anbindestall) ist zwar für bestimmte Regionen interessant, aber wenn ich hier bei uns im Oberschwäbischen nicht mitwachse, komme ich die nächsten 10-20 Jahre unter die Räder des Strukturwandels. Dass wir somit zu diesem zwar auch beitragen ist uns wohl bewusst, aber anders kann ich hier nicht konkurenzfähig bleiben.
Und das Verbot des Anbindestalls kommt definitiv 2020!! Zwar steht noch ein beachtlicher Anteil der Milchkühe in einem solchen, aber mit der aktuellen öffentlichen Debatte über Tierhaltung, sowie den Zielen im Koalitionsvertrag ist es unwahrscheinlich dass diese Frist nicht eingehalten wird.
Mfg