Dombrowken GbR - Angekommen in Polen [24.02.13 Getreideernte mit Hindernissen & Vorführschlepper]

  • Herzlich Willkommen bei der Dombrowken-Bioland GbR


    Der eigentliche Stammsitz ist in Schleswig Holstein in Deutschland. Da es dort aber aufgrund horrender Pachtpreise leider nichtmöglich ist, den Betrieb zu vergrößern sahen wir uns gezwungen nach Polen zugehen, genauer gesagt nach Dombrowken. ImHeimatort unserer Großeltern musstedie ortsansässige Kolchose schließen. Die Verantwortlichen haben versucht,durch Landverkaufund den Verkauf von Maschinen finanziell noch mit einemblauen Auge davon zu kommen. Übrig geblieben sind:


    ca 150 ha Ackerland
    Fendt GT380
    MF8140
    Vicon Discotiller Scheibenegge
    2 Züge HW80 mit Conow Häckselaufbau
    Gilibert Dungstreuer
    Gilibert Muldenkipper


    sowie eine alte klapprige Getreidetrocknung, alte Stallungen und sonstige alte Gebäude








    Nach Rücksprache mit unserer Hausbank sind wir dann zu dem Entschluss gekommen, das vorhandene Anwesen zu kaufen und zu modernisieren. Als erstes wurde eine neue Getreidelagerhalle errichtet. Die Getreidetrocknung wird in naher Zukunft folgen. Eine Kartoffellagerhalle wurde ebenfalls errichtet. Danach wurden die alten Stallungen auf den neusten Stand gebracht. Einer dient nun als Jungviehstall und der andere als Laufstall. Es wird alles auf Stroh gehalten, so dass der Bedarf an Stroh sehr groß ist. In erster Zeit werden wir Wert darauf legen, eine neue Milchviehherde aufzuziehen. Weiteres Ziel wird sein, die komplette Bewirtschaftung auf ökologischen Landbau umzustellen. Folgende Früchte werden angebaut:


    Weizen, Dinkel, Roggen, Kleegras, Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais


    Weiterhin wurde eine Biogasanlage errichtet, in der ein Teil Festmist und extra angebauter Mais vergoren wird. Auf einigen Flächen wurden in dem Zuge noch Windkraftanlagen errichtet, um von den einheimischen Energiekonzernen völlig unabhängig zu sein. Ein nicht unerheblicher Teil der selbst erzeugten Energie geht für die Getreidetrocknung und –reinigung drauf. Zuerst gilt es aber erst einmal, die Ernte des Vorbesitzers einzuholen und zu verkaufen.










    Den dafür benötigten Maschinenpark haben wir größtenteils zusammen. Leider gibt es hier in der Gegend noch keine vertrauenswürdige Fendt Vertretung. Deshalb mussten wir das nehmen was vor Ort angeboten wird. Deutz, Lamborghini und Hürlimann. Sobald hier eine Fendt-Vertretung errichtet wird, werden wir unseren Fuhrpark komplett umstellen. Zur Zeit überlegen wir noch, 2 alte leer stehende Hallen zu vermieten. Unser einheimischer Lohnunternehmer, mit dem wir schon lange zusammenarbeiten, ist am Überlegen ob er einen Stützpunkt in dieser Region eröffnen sollte. Wir würden ihn mit der Aussaat und der Ernte der Zuckerrüben und des Mais beauftragen. Zusätzlich mit der Ernte der Kartoffeln, Gras mähen und bei Bedarf Grünfutterernte mit Ladewagen und das Ausbringen des Gärsubstrats. Sicherlich würde sich in der näheren Umgebung noch potentielle Auftraggeber für ihn finden lassen.



    So Leute, Kritik ist erwünscht, lasst was da....


    Gruß, Patrick

  • Vielen Dank für die zahlreiche Kritik, ich werd mich bemühen in regelmäßigen Abständen Updates zu posten. :)


    Weiter geht es mit der Ernte...


    Nachdem die ersten Flächen gedroschen wurden und das Stroh aufgepresst wurde ging es ans Ballensammeln.







    In der selben Zeit geht auf den Nachbarflächen die Ernte weiter. Hier ist eines unserer Abfahrgespanne, wo es grade auf den Schlag abbiegt.




    Zur selben Zeit auf dem Hof...


    Die angekarrten Rundballen werden immer gleich weggestapelt. In der Zwischenzeit hatte unser Angestellter Zeit, die Futterration für die 20 Rinder vorzubereiten. Hauptsächlich werden geschnittene Heuballen, ein wenig Silage aus dem letzten Jahr und, zur besseren Struktur, Stroh verfüttert. Den alten IHC, der vor dem Futterwagen läuft, haben wir zu einem Spottpreis bei unserem derzeitigen Händler bekommen. Lediglich die Zapfwellenkupplung musste gemacht werden.




    Zur selben zeit auf dem Acker...


    Ja, es geht langsam an die Stoppelbearbeitung. Wir sind hier auf volles Risiko gegangen und haben die Maschinen vor dem Einsatz nicht extra durchgecheckt. Wir werden sehen wie lange die alte Scheibenegge und der Monsieur Ferdinand durchhält. Unser Händler hat uns für den Fall dass schon einen 230er CASE versprochen. Wir hoffen aber das Beste.




    Die erfreulichste Nachricht in den letzten Tagen war, dass der Vorbesitzer des Betriebes schon mindestens 2 Jahre weder Dünger gestreut noch Pflanzenschutz betrieben hat. Somit können wir die Ernte schon fast als Bio verkaufen. Genauso wie das Stroh auch schon Bio-Qualität hat. Es sind nur noch letzte Formalitäten mit unserem Anbauverband zu klären.


    Ausblick: Die Getreideernte ist noch in vollem Gange, die Bodenbearbeitung hat langsam begonnen. Der benötigte Strohvorrat ist angelegt. Als nächstes geht es noch an den dritten Schnitt (wahrscheinlich in Rundballen), Aussaat von Zwischenfrüchten und Kleegras.


    Im Bauernblatt haben wir außerdem gelesen, dass in der Gegend Land verkauft werden soll. Wir haben noch ein wenig Kapazitäten frei. Wir werden die Sache im Auge behalten.


    Lass was da


    Gruß, Patrick


    P.S.: Sry für die schlechte Bildqualität in diesem Update.

  • Halli hallo. Viiiielen Dank für das Feedback :)


    Wir befinden uns immer noch in der Getreideernte. Eine Schlechtwetter-Periode hat uns gezwungen, die Arbeiten eine Weile zu unterbrechen. Nun konnte es aber wieder voll losgehen. Haben wir zumindest gedacht. Nach nur ein paar Bahnen hat unser Lexion leider einen großen Stein gefressen. Die Folge: Schnecke, Schrägförderer, Dreschtrommel im Ar***. Klasse, grade jetzt wo wir wieder Erntewetter haben.




    Anruf bei unserem deutschen Händler…


    „Moin moin, Dombrowken GbR, Hans hier.“
    „Moin Hans, wie schaut´s bei dir aus?“
    „ Wir haben ein großes Problem. Unser Lex hat einen mächtigen Stein erwischt. Soweit ich das überblicken kann, sind da einige Sachen nicht mehr zu gebrauchen. Kannst du uns einen Monteur schicken der sich die Sache mal anschaut?“
    „Oh, das sind ja keine guten Nachrichten. Das sollte ich hinbekommen. Am besten, du faxt mir mal ein paar Fotos und eine Liste der Teile die du schon entdecken kannst.
    „Du bist meine Rettung! Das mache ich doch glatt. Wann kann ich denn mit deinen Jungs rechnen?“
    „Morgen früh sollte jemand bei dir auf der Matte stehen.“
    „Morgen früh erst? Oh man… Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, wenn ich im Nachbardorf bei dem CASE Händler mal nachfrage, ob er noch einen gebrauchten Drescher stehen hat. Hier brennt nämlich die Luft. Wir haben noch ein paar ha stehen und müssen sehen, dass wir die ab bekommen. Die Qualität geht rapide in den Keller!“
    „Ja, klar, keine Frage. Ihr müsst ja auch weiterkommen. Sag mal, mir ist noch zu Ohren gekommen, dass er bei euch auch Schlepper vorführen will?“
    „Ja, das stimmt. Ihr seid ja leider noch nicht so weit, dass ihr uns welche stellen könnt.“
    „Moment, gleich bei dir um die Ecke sind zwei stationiert. Die laufen da als Vorführer. Ein 300er Vario und ein 724. Wäre das nicht was für dich?“
    „Na klar. Wir müssen das Wetter jetzt auch zum Mähen nutzen. Da können wir jeden Schlepper gebrauchen.“
    „Gut, ich guck mal was ich machen kann. Wir bleiben in Verbindung.“


    Der Tag war damit gelaufen. Die Monteure sollten erst den nächsten Tag kommen, die Vorführ Fendt ebenso. Unsere letzte Hoffnung war der CASE Händler im Nachbardorf. Also hab ich mich aufs Quad geschwungen und bin dort rüber getobt.


    Zu unserem Glück hatte er grad einen John Deere Drescher in Zahlung genommen. Ist zwar gar nicht unsere Marke, aber Hauptsache er bekommt das Getreide vom Halm. Wir sind uns recht schnell einig geworden. Einzige Bedingung, er darf noch die Schlepper noch bei uns vorführen. Zuerst war ich gar nicht so angetan davon, aber nun bin ich auf seine Hilfe angewiesen. Oh oh, wenn Franz das in Deutschland mitbekommt! ER war schon not so amused, dass wir nun vorerst Hürlimann und Lambo fahren. Das Quad hab ich dort stehen gelassen und hab mich prompt auf den Drescher geschwungen. Schönes Gerät, zwar nur einen 5,50m Tisch, aber egal. Auf dem Weg zum Acker hab ich die Jungs spontan angerufen, dass sie Getreide abfahren sollen. Die sind aus allen Wolken gefallen. „Wie Chef? GETREIDE? Der Drescher ist doch schrott! Hast du was getrunken?“ Somit sind an dem Tag noch ein paar ha gefallen.




    Am nächsten Morgen stand dann auch tatsächlich der Monteur mit einem Lehrling auf dem Hof. Er machte sich mit unserem Werkstattleiter an die Arbeit. Kurz darauf kamen zwei Fendt auf den Hof gefahren. Die angekündigten Vorführer. Nach einer kurzen Einweisung haben wir die Triple Kombination und den großen Zetter angespannt. Ich hab den Jungs dann noch kurz erklärt welches Gras wo gemäht werden soll. Nachdem sie sich dann ihre Lunchpakete mitgenommen haben, sind sie losgefahren.




    Ich war in der Zeit beschäftigt, meinen Drescher zu pusten, zu tanken und abzuschmieren. Auch wenn es nicht unsere Maschine ist gehört es einfach dazu. Wer weiß wann unser Lex wieder fertig ist. Als die Arbeit erledigt war, ließ ich mich von unserer Bürodame zum Händler fahren, mein Quad stand da ja noch. Ich wollte mir noch, bevor das Dreschen wieder losgeht, noch selbst ein Bild von den Fendts machen. Und ganz ehrlich, vom 724 hab ich ein wenig mehr erwartet. Da muss sich noch was tun, vor allem beim Preis! Der 300er hingegen hat mich voll überzeugt. Was den angeht werden wir wohl in der nächsten Saison ins Geschäft kommen. Gedacht ist er für kleine Transportarbeiten, Grünlandarbeiten und vielleicht beerbt er den GT in Sachen Kartoffeln legen. Da werden wir uns im Winter nochmal beratschlagen müssen.





    Auf dem Rückweg bin ich noch an dem Weizenschlag vorbei und hab eine Handprobe genommen. 13%, perfekt, kann also wieder losgehen. Noch schnell Mittag eingepackt und ab auf den Drescher. Da wir zum Abfahren nun nicht mehr beide Gespanne brauchen, haben wir den zweiten Hürlimann zur Bodenbearbeitung eingeteilt. Er soll den M(onsieur) F(erdinand) ;) auf den leichten Böden unterstützen. Noch schnell die Zwillinge hinten angebaut, die Meyer Kombination angehängt und schon konnte der Lehrling damit loslegen.




    Ausblick:
    Ja, es ist eine Menge los bei uns. Neben dem Mähdrusch, Getreide abfahren, Bodenbearbeitung ist nun auch noch die Heuernte dazu gekommen. Das gute Wetter muss genutzt werden. Wir hoffen, dass der Monteur den Lexion schnell wieder flott bekommt und der Schaden nicht allzu groß ist. Der 724 war leider ein Reinfall wobei der 300er auf ganzer Linie überzeugen konnte. In der nächsten Zeit werden wir wohl noch das Vergnügen mit dem ein oder anderen CASE Schlepper haben…


    Was die Sache mit dem Land angeht sind wir leider noch nicht weiter. Wir hatten in der Schlechtwetterphase allerdings genug Zeit uns die Flächen anzuschauen und erste Verhandlungen zu führen. Nähere Infos demnächst.


    Über Kommentare und Kritik freu ich mich ;)


    Gruß, Patrick

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