• Zu der Schweiz muss man Ingolf recht geben, wenns sich nimmer rechnet entweder nimmer ausruhen und die Betriebsstruktur umkrempeln oder die Milchwirtschaft aufgeben und anfangen zu importieren. Ist weiß, ist leicht gesagt ^^


    Und Grund und Boden ist von AfA betroffen...

  • Auch wenn es hart sich anhöhrt. Ich spreche da nicht von Theorie, wir haben das ganze hier schon als Praxis in einen sehr großen Rahmen durch.
    Es ist nun mal so das es sich keine Volkswirtschaft auf die Dauer leisten kann Produktion zu Subvensionieren. je länger da mit einen Schnitt gewartet wird um so schlimmer fällt der Schnitt aus.
    Also müssen sich die Bauern in der Schweiz dringend fragen wie es ohne staatliche Hilfe weitergehen soll. (Ein Grundsatz von mir, traue alle aber nicht den Staat. Plane so als ob vom Staat nichts kommt. Sollte es Zuschüsse geben, dann haste zusätzlichen Gewinn. Sollte es keine oder nicht die Höhe geben und Du hast das Geld eingeplant haste ein großes Problem.)


    Das Boden abgeschrieben wird, kannte ich nicht. Ist bestimmt eine Sonderform für die Landwirtschaft. Bringt auch wieder Kapital, weil Boden geht ja eigendlich nicht verloren. Nur was ist wenn der Boden auf den Berühmten 1 € abgeschrieben ist?


    Na ja was ist nun aber das wichtigste hier? Für Großstäder mal eine klare Erkenntniss, Dumme Bauern findeste nur im Märchen. Dumme Bauern sind zum Untergang verurteilt. Bauern von Heute sind Techniker, Tierpfleger und Kaufmann in einen. Und wehe den der auch nur in einen von den drei Gebieten schlecht ist. Für die Kinder die hier mitlesen, nicht denken wenn Ihr Bauer werden wollt das Ihr in der Schule schlafen könnt. Schlechter als ne 2 im Durchschnitt dürft Ihr nicht sein.


    Aber jetzt schnell mal wieder zurück zum Thema Milchquote. Da ist ja interessant was zur Zeit in der USA passiert. Wenn die Meisernte da so schlecht wird, dann haben doch auch Deutsche Bauern wieder eine bessere Chance auf dem Weltmarkt. Und genau da könnte die Quote die Bauern ausbremsen. Wär nicht schön wenn der Markt Milch braucht und unsere Bauern die nicht produzieren dürfen weil die Quote ausgeschöpft ist.

  • Ja ich weis, dass ist nicht der Normalfall das BauerEbbing und deutzdx85 mit mir einer Meinung sind. Sollte aber den anderen Zeigen, dass wir so verschieden wir auch sonst sind, bei diesem Thema was wirklich nicht unwichtig ist von verschiedenen Ausgangspunkten zu ein und dem selben Ergebniss kommen.

  • schonmal drüber nachgedacht, das Landwirte nicht nur Geld für Milch bekommen? Kälber/Bullenverkauf kommt oft auch dazu. Auch Silo wird zum Teil Verkauft. Doch die Ausgaben sind auch nicht zu Unterschätzen. Strom,Wasser,Zusatzfutter, Maschienen etc...


    Nun ich sehe darin einen Ansatz zur Deckungsbeitragsrechnung. Kühe stehen ja nicht nur zum Melken im Stall. Abprodukt der Milch sind nun mal die Kälber. (Ohne Kälber keine Milch). Siloverkauf würde ich aber nicht zu den Komplex Milchproduktion zählen. Zeigt aber die Komplexität des Themas. Um Milch zu produzieren genügt halt heut zu Tage nicht mehr eine Kuh. Da benötigt man so vieles was nicht jeder "Stadtmensch" sofort sieht. Hier wird die aktuelle Dürre in der USA auch einen Einfluss nehmen. Immerhin sind die Getreidepreise oben, mehr Bauern kaufen Dünger oder halt auch mehr Dünger um mehr zu Ernten. Das schlägt wieder auf die Produktionskosten der Milch durch (Wenn das Kraftfutter teurer wird). An der Stelle glücklich der Bauer der den größten Teil seines Futters selbst produziert.

  • Nuja... Der Bauer muss es ja nicht selbst produzieren sonderen nur mehr Verkaufen wie Kaufen...


    Selber herstellen geht kaum in manchen Region sogar gar nicht. Bzw. is hiermit teilweise wieder eine niedrige Milchleistung die Folge...


    Zeigt aber die Komplexität des Themas


    Unterstreicht das natürlich wieder sofort! ;)

  • Ja so ist das Leben. Wenn Du aber gezwungen bist das Futter für die Kühe zu kaufen, sieht es bei steigenden Futterpreisen schlechter aus mit den Deckungsbeitrag. Deshalb Glücklich wer sein Futter selber produziert. Da ist der Preisanstieg nicht so hoch wie beim Zukauf (es sei denn hast langfristige Verträge mit Fixpreis).
    deutzdx85, Du wirst doch selbst wissen was eine Tonne Gras von der eigenen Wiese kostet und was Du bezahlen würdest wenn Du zukaufen musst.
    Hab da letztens einen Interessanten Beitrag in der Bauernzeitung gelesen. Da ging es um Stroh. Klare Aussage darin war das das Stroh von einen ha Land wenigstens 100 € bringen muss (ab Feld) damit Kosten Nutzen mit einer Null in der Bilanz stehen. Wenn Du dein eigenes Stroh verwendest und Deinen Mist wieder auf das Feld bringst wird es sicherlich künstiger als der Zukauf von Stroh und die Entsorgung von Mist auf fremden Flächen. Ja und das Stoh ist dann Abprodukt zu dem Geteide was auf den Feld geerntet wird. Dieses kannste ja schroten und an die Kühe verfüttern. Somit haste zwar nicht den Gewinn aus den gestiegenen Getreitepreis, aber auch nicht die Mehrkosten aus den garantiert steigenden Futterpreis.
    So und jetzt betrachte das mal aus der Sicht eines 5.000 ha Betriebes. Die Agragenossenschaft bei uns hat neben den Feldern Mutterkuhhaltung und eine BGA (zweite ist im Bau). Da ist teilweise ein Geschlossener Kreislauf vorhanden. Getreide was nicht den Verkaufserlös bringen würde, wird im eigenen Betrieb verbraucht.

  • Zitat von BauerEbbing: Und Grund und Boden ist von AfA betroffen...
    Dies stimmt so nicht ganz... Die Grundstücke die man besitzt oder kauft, sind nicht von AfA betroffen. Allenfalls die Kosten für Bodenverbesserungen ( Auffüllen, Dränage, etc.) kann man abschreiben.
    Ansonsten stimme ich den vielen vielfältigen Aussagen hier weitgehend zu. Ist wirklich sehr komplex, dieses Thema.
    Und für die Nichtlandwirte: Ein Landwirt hat 4 Bereiche, in denen er sich gut auskennen muss: er muss Kaufmann sein, Tiermediziner (naja, da muss er net so viel wissen, aber er muss grundlegende Krankheiten im Tierbestand erkennen können), er muss sich im Pflanzenbau auskennen und in der Tierhaltung und dann muss er auch noch Kaufmann sein.

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