Biogas kW/h pro Hektar --- Rentabilitätsrechnung

  • Guten Abend Leute, mir kam gerade die Idee wenn man die Fläche eines Truppenübungsplatzes mit Mais vollpflanzen würde, wie viele Menschen man damit theoretisch das ganze Jahr über mit Strom versorgen kann.
    Truppenübungsplatz wäre beispielsweise in Grafenwöhr (Bayern) mit 226 quadratkm ==> 22.600 ha https://de.wikipedia.org/wiki/Truppen%C3%BCbungsplatz#Bayern
    Strombedarf pro Person/Jahr wurden 2050kw/h verwendet http://2.bp.blogspot.com/-IptJ…40/Stromverbrauch-Abb.png
    Die kW/h pro Hektar wurden mit 0,7ha=1kW/h geschätzt http://www.statistik.baden-wue…e/pdf/beitrag08_07_08.pdf


    Nun folgende Rechnung
    0,7ha=1kW/h ==> 1ha=ca. 1,4kW/h ==> 22.600ha=ca. 31.500kW/h


    Das ganze mal 365 da ich es ja auf das komplette Jahr wissen wollte ==> 31500*365=ca. 11.500.000kW/h


    Dann 11.500.000kW/h /2050kW/h=ca. 5600 Personen



    Nun meine Frage kann man das so rechnen und falls ja stimmen die Zahlen einigermaßen?


    5600 Leute bei 22.600ha kommen mir nämlich ziemlich wenig vor, da das ja sehr viel Fläche ist.


    Falls alles stimmt, bin ich der Meinung, dass Biogas der größte Schwachsinn ist, da man auf den Flächen auf denen Mais für BGAs angebaut wird doch Lebensmittel anbauen sollte, denn jeden Tag sterben zig tausende, da Sie nicht genug zu Essen haben.


    Würde mich freuen wenn ein paar diskutieren und meine Rechnung bewerten können :D
    PS: Immer schön sachlich bleiben 8)

  • Die Sache kommt hier:
    Warum gibts Biogasanlagen?
    Weil Lebensmittel so spott billig sind das es sich eher lohnt, Strom zu machen als Lebensmittel zu produzieren.
    Wenn ein BGA Betreiber bzw Bauer mit Weizen für Brot o.ä. mehr verdienen könnte, würdest du wohl in Deutschland deutlich weniger Mais sehen.

  • Das ganze mal 365 da ich es ja auf das komplette Jahr wissen wollte ==> 31500*365=ca. 11.500.000kW/h


    Ich glaube hier hat deine Rechnung einen Fehler, nach der Rechnung würdest du ja jeden Tag Mais Hächseln auf der Fläche :whistling:
    Und 22600x1,4 sind 31640.

    Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten :!: (John Ruskin, englischer Sozialreformer 1819-1900)

  • Hi


    Zitat

    Falls alles stimmt, bin ich der Meinung, dass Biogas der größte Schwachsinn ist, da man auf den Flächen auf denen Mais für BGAs angebaut wird doch Lebensmittel anbauen sollte, denn jeden Tag sterben zig tausende, da Sie nicht genug zu Essen haben.

    es gibt schon jetzt genug Nahrungsmittel für die gesamte Menschheit, sie sind nur nicht richtig verteilt... man denke nur an das Brot was mein Nachbar an seine Schweine verfüttert weil es in der Bäckereien nicht gekauft wurde...
    und seit es möglich ist an Börsen mit Lebensmitteln zu Spekulieren gibt es Preisprobleme vor allem für ärmere Länder (hat ein Dozent von mir für 2008 nachgewiesen). Man müsste die ganze Entwicklungshilfe mal überdenken... (anderes Thema)


    Auch BGAs sind wichtige Beiträge zur Energiewende, aber nur wenn sie sinnvoll betreiben werden, weil sie sowohl Grundlast als auch Spitzen abdecken können, was andere erneuerbare Energieformen (außer Wasser) nicht können. Die können nur liefern wenn Wind weht oder die Sonne scheint.
    Was sinnvoll betreiben heißt wäre eine lange Diskussion, auf jeden Fall nicht mit Maismonokultur...


    mein Senf dazu...


    Gruß
    Haagele


    p.s. die Rechnung kann so tatsächlich nicht stimmen, dann wäre eine BGA für niemanden rentabel. Der Einwand von Old-Farmer ist da richtig. Zudem kann man die Abwärem noch als Fernwärme nutzen was auch nochmal den Wirkungsgrad steigert (außer das ist bei denein Zahlen schon eingerechnet). Die Subventionen sind erst mal schon sinnvoll um eine Basis für die Investitionskosten zu liefern, aber später müssen sich die BGAs selber tragen können.

  • Zitat von »Burnout8285R«Das ganze mal 365 da ich es ja auf das komplette Jahr wissen wollte ==> 31500*365=ca. 11.500.000kW/h


    Ich glaube hier hat deine Rechnung einen Fehler, nach der Rechnung würdest du ja jeden Tag Mais Hächseln auf der Fläche :whistling:
    Und 22600x1,4 sind 31640.



    Ich glaube hier hat deine Rechnung einen Fehler, nach der Rechnung würdest du ja jeden Tag Mais Hächseln auf der Fläche :whistling:
    Und 22600x1,4 sind 31640.


    Die 365 kommen daher, dass die BGA ja jeden Tag Strom produziert :)
    Die auf 31500 sind gerundet, deswegen das circa


    In deiner Rechnung fehlen doch noch die Stunden eines Tages. 1kw/h sind ja 24kw/Tag. Macht dann insgesamt etwa 270mio kw/h, was dann für etwa 135k Personen für ein Jahr reicht, nach deine ermitelten Daten.


    Ach okay, hab das nicht bedacht. Dann hört sich das ganze für mich schon realistischer an und auch wirtschaftlicher, da mir 5600 echt wenig vorkam

  • Die Rechnung geht m.M. nach so überhaupt nicht auf. Der Flächenbedarf von 0,7ha/kwh ist auf ein Jahr berechnet. Nehmen wir jetzt mal deine Zahlen stehen 31500 kwh für ein Jahr zur Verfügung. Wieso kannst du die Zahlen dann mit 365 tagen bezw. noch mit Stunden multiplizieren? Die 31500 kwh stehen einmalig von der Fläche zur Verfügung und können nicht beliebig mit jedem Faktor aufgestockt werden. Wenn du das willst musst du wie ich schon geschrieben habe jeden Tag diese Fläche abernten.
    Also noch mal zum besseren Verständniss: 0,7ha Fläche ergeben 1kwh Strom pro Jahr und nicht mehr (nach der Rechnung. Flächenabhänige Erträge lassen wir jetzt mal weg), und diese Leistung steht 1x pro Ernte zur Verfügung und nicht 365 oder 270 Mio. mal.
    Dein Link macht das doch auch klar 41000 ha für 96000kwh Jahresleistung.
    Oder ich habe irgendetwas total falsch verstanden.

    Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten :!: (John Ruskin, englischer Sozialreformer 1819-1900)

  • Wenn man auf jenen Flächen Lebensmittel produzieren würde, täten diese Menschen genauso sterben..., Fakt.


    Absolut. Nur die in der EU aus Profitgier vernichteten Lebensmittel würden ausreichen um die schlimmste Not zu lindern. Rechnet man die vernichteten Lebensmittel aller Industriestaaten zusammen währe Hungersnot wahrscheinlich überhaupt kein Thema mehr.

    Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten :!: (John Ruskin, englischer Sozialreformer 1819-1900)

  • Dein Link macht das doch auch klar 41000 ha für 96000kwh Jahresleistung.
    Oder ich habe irgendetwas total falsch verstanden.


    Mit Sicherheit hast du da was falsch verstanden. Wenn man tatsächlich 41000ha Silomais bräuchte um weniger als 50 Personen für ein Jahr mit Engergie zu versorgen, dann gäbe es keine Biogasanlagen.
    Bei 12Cent Vergütung pro KW Strom entsprächen die 96000kw 11520€. Bei einem angenommenen Ertrag von 40t/ha der BGA Betreiber bei den 41000ha etwa 140t Silomais für 1€ kaufen, um auf 0 zu kommen.



    Zitat aus dem PDF:

    Zitat

    Für den Betrieb von Biogasanlagen wird je 1 kW installierter elektrische Leistung pro Jahr ungefähr der Ertrag von 0,5 Hektar (ha) Silomais oder 0,8 bis 1,2 ha Grünland benötigt, wobei der Flächenbedarf in Abhängigkeit vom erzielten Biomasseertrag je Hektar schwankt.


    Zitat aus Wikipedia zu "installierte Leistung": ( https://de.wikipedia.org/wiki/Installierte_Leistung )

    Zitat

    Gegeben sei eine Windkraftanlage mit einer Nennleistung von 2 MW, die während eines Jahres mit 8760 Stunden bei insgesamt 8000 Betriebsstunden 4,5 GWh an elektrischer Energie produziert.[1] Die in der Praxis nicht zu erreichende theoretisch maximale Jahresproduktion liegt bei 8760 h × 2 MW = 17,52 GWh. Aus dem prozentualen Anteil der Jahresproduktion an der theoretisch maximalen Erzeugung errechnet sich ein Kapazitätsfaktor von 25,68 % bzw. von 2250 Volllaststunden.


    Eine installierte Leistung von 1kw ergibt also 1 * 24 * 365 = 8760kw Strom im Jahr (unter Vollast). Und für die Leistung braucht man etwa 0.5ha Silomais.
    Macht dann für den Truppenübungsplatz von 226km² also 22600 * 2 * 8760 = 395952000kw im Jahr, die man man mit Silomais von der Fläche bekommen könnte. Macht bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 2000kw pro Person eine Versorgung mit Engergie von fast 200000 Personen.
    Das sind natürlich etwas theoretische Werte auf Basis von angebliche Verbrauchswerte und nicht ganz erreichbare Volllast-Leistung einer BGA. Aber auch wenn es "nur" 175000 Leute wäre, sind immerhin noch nicht wenige.



    Bei der Rechnung gäbe das für das obige Beispiel übrigens 0.019t (19kg) für 1€, bzw grob gerundet 50€/t oder 2000€/ha für eine 0-Rechnung. Da will der BGA Betreiber natürlich auch noch Gewinn machen und seine Anlage abbezahlen. Man kommt mit meiner theoretischen Rechnung also schon relativ nahe an die etwa 1200-1500€/ha die man für Silomais bezahlt.

  • Jo siehste, hatte ja schon so ein gefühl das mir da irgendetwas entgangen ist. DIe Sache mit der installierten Leistung findet in meinen Überlegungen, aus absoluter Unkenntnis ;( , keine Berücksichtigung. Wieder was gelernt. Danke bassaddict.

    Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten :!: (John Ruskin, englischer Sozialreformer 1819-1900)

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