Feld,Wald und Stallarbeit 2013 - Wie schaut`s aus?

  • Aber du willst jetzt nicht so die Zwischenfrucht dort drillen oder? Also wir haben letztes Jahr mal getestet auf meinem Ausbildungsbetrieb... Gülle->Scheibenegge->Mulchgrubber->Zwischenfrucht.. war die beste möglichkeit, der Ölrettich hat gut gewurzelt. Die Variante ohne Mulchgrubber war wesentlich kleiner und der Bestand sah verkümmert aus. Und ich muss sagen dafür ist eine Zwischenfucht zu teuer.

  • Ist halt die Frage wieviele Bearbeitungsgänge man sich heuer (und in Zukunft) noch leisten kann. Jede Durchfahrt verschwendet wieder mehr Wasser. Da wärs evtl auch mal Zeit in Richtung Direktsaat zu experimentieren, z.B. auch bei Weizen nach Raps.


    Letzte Woche erst wieder einen gesehen der seinen Stoppelacker gepflügt hat während nebendran der Mais vertrocknet :wacko:

    The good old days, the honest man
    The restless heart, the Promised Land,
    A subtle kiss that no one sees,
    A broken wrist and a big trapeze

  • Mit dem ersten Grubberstrich brichst du ja die Kapilare ab, was erstmal die Verdunstung mindert. So wies heuer ist ist in der Schicht die man da lockert eh fast keine Feuchtigkeit. Beim zweiten mal musst du zumindest bei uns normal auf min. 15 cm, weil du das Stroh ja irgendwie einarbeiten musst. Im Normalfall wird bei uns dann direkt darauf gesät, entweder sofort hinterher oder wenns bissl feucht ist oben drauf am nächsten Tag.
    Aber Wasser speilt bei uns meistens nur bis Ende August-Mitte September ne Rolle. Nachher wird's sowieso immer feucht bis zu feucht. Und Man merkt auch deutlich, das sich die Zwischenfrucht erst dann so richtig etabliert. Vom 1. Oktober bis Anfang November wenns weg kommt wächst da normal noch min. ein halber Meter dazu.
    Wir haben vor, diese Jahr einen Mulchsaatversuch zu machen, d.h. garnicht ackern im Herbst. Im Frühjahr würd ich am liebsten bei leichtem Frost mal mit der Scheibenegge flach drüber gehen und dann Rüben drauf.
    Erstmal nur auf einer Fläche, aber wenn das funktioniert würden wir das gern ausdehnen. Würde auf jeden Fall die Struktur schonen wenn man im Herbst nicht mehr unter oft relativ feuchten Verhältnissen ackern müsste.

  • Im herbst ackern bei Zwischenfrucht verstehe ich sowieso nicht. Über den Winter abfrieren lassen, einen Arbeitsgang im Fühjahr und du hast das perfekte Saatbett.... Problem ist höchstens der fehlende Frost die letzten Jahre, dann stirbt nämlich die Zwischenfrucht nicht immer richtig ab.

  • Bisher ist unsere Erfahrung das es mit abfrierender Zwischenfrucht immer länger dauert bis die Rüben auflaufen als aufm gepflügten. Jeder Tag, an dem die Rübe im Boden steckt, ist ein Ausfallpotential, weil die kleinen Rüben nach einem stärkeren Regen nur schlecht durch die Kruste kommen, die der Boden dann bildet. Außerdem liegt der Ertrag nach langjährigen Versuchen etwa 8-10% niedriger wenn ich das richtig im Kopf habe...
    Bei uns wird allerdings normal Direktsaat gemacht dann. Das würd ich ungern, ist meiner Meinung nach das falsche Verfahren für unsere Böden. Am Rotlehm mags gehen, weil der grundsätzlich schneller warm wird im Frühjahr, aber der weiße Lehm ist sowieso eher kalt, da tun einem die Körner richtig Leid wenn sie da in dem festen kalten Boden liegen...
    Ich möchte allgemein nicht im Herbst schon ein ebenes Saatbett schaffen, weil desto ebener das ganze wird, desto fester ist es auch im Frühjahr schon. Lieber relativ rau im Herbst und mit ner Scheibenegge im Frühjahr einebnen, dann könnte man auch die Frostgare besser nutzen auf den oberen Zentimetern.
    Grundsätzlich bin ich ja überzeugt davon, das StripTill die Vorteile am besten vereinen würde, aber krieg mal da nen Gerät für nen 1ha-Versuchsfeld. Mein Vater kennt zwar einen in der Oberpfalz der ein Gerät dafür hat, aber das ist eben auch schwierig zu regeln alles. Außerdem müssten wir uns dann ein 6-reihiges Sägerät zusammenbauen und in der Front zumindest ne Prismenwalze o.ä. zum einebnen.
    Naja, alles nicht so einfach und das Patentrezept gibt es eh nicht, weil jedes Jahr anders ist.

  • Zitat

    Im herbst ackern bei Zwischenfrucht verstehe ich sowieso nicht. Über den Winter abfrieren lassen, einen Arbeitsgang im Fühjahr und du hast das perfekte Saatbett.... Problem ist höchstens der fehlende Frost die letzten Jahre, dann stirbt nämlich die Zwischenfrucht nicht immer richtig ab.


    Verallgemeiner das nicht. In 95% der Fälle hast du sicherlich recht. Aber es gibt einfach Flächen die ne Winterfurche brauchen - ist nur die Frage ob man da dann die Zwischenfrücht nicht gänzlich weglässt. Grünmasse einpflügen ist ja auch nicht gerade lehrbuchmäßig.


    Zitat

    Beim zweiten mal musst du zumindest bei uns normal auf min. 15 cm, weil du das Stroh ja irgendwie einarbeiten musst.


    von "müssen" zu reden ist auch recht weit hergeholt. Was wichtig ist, ist ne gleichmäßige Verteilung schaffen, Strohnester vermeiden. Aber dazu muss ich weder Grubbern und schon gar nicht tief. Regenwürmer holen sich das Stroh lieber von der Oberfläche... ;)

  • Und dann? Ich kann keine Zwischenfrucht anbauen ohne zu grubbern...und wir grubbern eben zwei mal um alles möglichst gut einzumischen.
    Ich meine es gibt da eine Regel die von 1-2cm pro dt Stroh ausgeht. In wie fern man sich daran halten sollte, weiß ich nicht. Auf jeden Fall nützt es nichts, das Stroh auf 5 cm einzumischen, weil ich damit nur ne Strohmatte baue durch die die Zwischenfrucht kein Wasser kriegt.
    Zwischenfrucht weglassen ist mMn die schlechteste Option. Für die Ertragsstabilität brauch ich einfach möglichst viel Humus, und wenn ich im Durchschnitt 90 dt/ha Weizen, knapp 1000dt/ha Rüben und 5500 dt/ha Kartoffeln weg fahre muss ich da einfach einen Ausgleich schaffen. Normal würden wir lieber auf eine 4-jährige Fruchtfolge mit 2 mal Weizen gehen, aber das ist flächenmäßig nicht drin.
    Wir bauen sogar auf unseren Weizenflächen, wo wieder Weizen drauf kommt (Moos, etc.) meistens Senf an, zum einen bindet der den Stickstoff und zum anderen kann ich die Fläche viel besser bearbeiten, wenn Senf drauf stand und somit Wasser entzogen wurde, als wenn ich ab Mitte August 2 Monate Brache habe.

  • Was hat das etz damit zu tun. Hab lediglich auf deine Aussage "...auf min. 15 cm, weil du das Stroh ja irgendwie einarbeiten musst" geantwortet. Und das ist in meinen Augen einfach nicht 100% korrekt. Strohmanagement ist wichtig. Aber im Endeffekt genügt mir dafür schon ein Drescher mit guter Strohverteilung oder Alternativ ein Strohstriegel. Zumal du ja oben auch schon Direktsaat ins Spiel gebracht hast. Da bleibt dein Stroh auch an der Oberfläche. Nur wirst du dich wundern, wenn du mal nen "Direktsaatboden" etabliert hast und der aus der Übergangsphase raus ist und die Bodenlebewesen entsprechend aktiv. Da kannst du förmlich zusehen wie das Stroh von der Oberfläche verschwindet... ;)
    Das Stroh auf 5cm "einzumischen" ist ohnehin schwierig, um da ne Strohmatte zu bilden gehört schon viel dazu. Bei so geringen Arbeitstiefen schwimmt das Stroh eher auf dem Erdstrom auf.


    Und das man je nach Boden für ne gute Zwischenfrucht ein optimales Saatbett braucht musst du mir als letzten erzählen... :D


    Zitat

    und zum anderen kann ich die Fläche viel besser bearbeiten, wenn Senf drauf stand und somit Wasser entzogen wurde, als wenn ich ab Mitte August 2 Monate Brache habe.


    Dir ist aber schon bewusst, dass auf Brachflächen der Wasserverlust wesentlich höher ist. Effektiv ist das Wasser durch den Senf zmd. nicht weniger geworden, sondern halt vorrübergehend in die Pflanze eingelagert, klar hast ne gewisse produktive Verdunstung der Pflanze. Aber die Verdunstungrate des brachen Bodens wäre nicht geringer, tendenziell je nach Witterung eher wesentlich höher.

  • Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Boden im Gesamten trockner ist. An der Oberfläche, also wenn man nur ganz flach bearbeiten würde, wäre das sicher nicht der Fall, da die Brachfläche oberflächlich durch Sonne und Wind besser abtrocknet, aber bei Weizen auf Weizen sieht vor allem mein Vater den Pflug als klaren Vorteil. Und auf 30 cm gesehen ist der Boden bei uns trockner als wenn nichts drauf gestanden hätte. Hatten mal einen Schlag geteilt weil auf die Hälfte Rüben sollten und auf die andere Hälfte wieder Weizen und hatten nur auf dem Teil für Rüben Zwischenfrucht angebaut.
    Da wir aber dann 6m weniger Rüben anbauen wollten, weil so die Spritzbreite gereicht hat, haben wir noch 6m mit Ölrettich/Senf-Mischung geackert und der Boden der da nach oben kam war wesentlich trockener.
    Außerdem ist der fein durchwurzelte Boden für die Wasserführung besser, als wenn ich immer noch die Brocken vom letzten Herbst quasi da liegen hab.
    Ist ja letztendlich auch egal. Wir machen es eben so, weil es aus unserer Sicht Vorteile hat.
    Da mein Vater beruflich mit Grundwasserschutz zu tun hat kennt er die positiven und negativen Wirkungen der verschiedensten Vorgehensweisen beim Zwischenfruchtanbau schon relativ genau, die machen da in den verschiedensten Teilen Bayerns jedes Jahr Versuche und auch die Nmin-Werte bei der Herbstbeprobung sind in dem Zusammenhang durchaus interessant.
    Man kann unseren Betrieb da auch teilweise als Versuchsfläche ansehen, wir haben z.B. schon öfter mal versch. Mischungen nebeneinander gehabt die dann auch streifenweise beprobt werden.
    Zum Thema Direktsaat hab ich nicht viel zu sagen. Auf unseren Standorten nicht praktikabel, zumindest ohne ziemlich hohen Pflanzenschutzmittelaufwand. Und das wollen wir nicht, ich möchte mal in Richtung integrierter Pflanzenschutz gehen. Hab da vor nem Monat nen interessanten Vortrag dazu gehört, und ich finde, das sich das wirklich vernünftig und realistisch anhört.

  • Gestern n paar Hektar Weizen und Triticale-Stroh gepresst!


    Eigentlich hätte ich der Schwester und Freundin vom Kumpel, dass Ballenfahren beibringen!


    allerdings wurde es dann am Horizont etwas dunkler :D (und es musste etwas schneller gehen)


    LED's an und weiter gings...




    als der letzte Ballen unter Dach war hats angefangen zu schütten 8)



    Dürfen/Müssen/Sollen eure weiblichen Begleiter auch zu Hause und am Feld etwas leisten, oder dürfen die nur immer schön brav daneben sitzten? :D





    Begrünung ist für mich ein absolutes MUSS! eagl welche Art, aber irgenwas muss auf die Stoppenl!
    meistens einen Grubberstrich, danach kombinert mit KE und Sämaschine gesäht, Hatten es letztes Jahr auch mit nem GL-Striegel versucht, hat ber leiter zuviel Stroh aufgeschoben!



    MfG Spiderpig

  • na klar ist die frau nicht nur schmückendes beiwerk! meine frau kreiselt, schwadet, wickelt rundballen in folie und fährt ballenwagen bei bedarf....ausserdem kümmert sie sich zb ums abschmieren oder bereitet die fahrzeuge vor (an- und abhängen während ich noch mit dem anderen unterwegs bin) oder fährt auch mal zur tankstelle damit...



    am samstag morgen hab ich gps für meinen onkel gemäht. am nachmittag dann bei ihm kleegras gepresst und dann die blühstreifen (1.schnitt) in den weiden....bis es geknallt hat! da war auch nichts mehr zu reparieren in der presse! also andere presse vom lohnunternehmer und ich hab gewickelt....auch das gps vom morgen gleich mit eingepackt bis nachts 11.30uhr. sonntag hab ich dann beim notdienst der werkstatt angerufen und die presse eben weg gebracht. nachmittags dann ballen gefahren....heute morgen hat mein onkel dann den rest gps pressen lassen und ich habs heute abend eben aufgestapelt. wir haben aber nochmal eben gewogen: gps von mchale- wickelcombi: 650kg, gps von krone fortima vom lohnunternehmer 400kg (!), grassilage von seiner fortima nur 350kg und grassilage von mir gepresst 600kg! ich denke, damit brauche ich mich nicht zu verstecken, zumal meine ballen vom durchmesser her sogar noch die kleinsten waren....

  • Ich denke mal wir werden das Ausfallgetreide nochmal mit dem Grubber einarbeiten und danach mit der KE und Drille drüber fahren.
    Ich hätte ja überlegt da noch Gülle drauf zu fahren, aber mein Vater will nicht.
    Wie müsste man das eigentlich angeben wenn man jetzt vor der Zwischenfrucht Gülle rauf fährt (Man darf ja so viel drauffahren wie die Folgefrucht aufnimmt oder?)?
    Dann hätte man ja den Stickstoff gebunden bis zum Mais, welcher dann nach und nach mit dem Verrotten der Zwischenfrucht wieder freigesetzt wird (richtig?)


    Die Frauen helfen bei uns nur in Ausnahmefällen wenn es garnicht anders geht.
    In 95% der Fälle machen wir alles zu 2.

  • Zitat

    Ich hätte ja überlegt da noch Gülle drauf zu fahren, aber mein Vater will nicht.


    Die Zwischenfrucht wird dir die Gülle danken. Zwischenfrucht ohne Düngung ist quatsch, wenn dann zmd. was streuen. Und allein zur Strohrotte ist die Stickstoffgabe absolut sinnvoll und wichtig.

  • Nein das ist ja alles viel zu viel Aufwand und das brauch doch garnicht und sowieso und überhaupt


    Würde mein Vater jetzt warscheinlich sagen.
    Ich bekomm dann im Herbst warscheinlich einen auf den Deckel weil die Zwischenfrucht nicht kommt, was natürlich alleine daran liegt, das nicht gepflügt worden ist.

  • Jaja..., kenne die Argumente schon aus Erfahrung...


    - ham wir doch noch nie so gemacht...
    - des war doch noch nie so...
    - 1950 hat mer des doch auch ganz anders gemacht...
    - sonstiges Arschgewaaf..... und ihr habt ja eh kei Ahnung... :D


    Aber wie gesagt. Zwischenfrucht in Stoppel ohne Düngung is quatsch. Abgesehen davon dass eh schon Nährstoffe fehlen, bekommst du durch die Strohrotte noch ne vorrübergehende N-Sperre im Boden..., ist also ein Sieg auf voller Front... :whistling:
    Ne gute Zwischenfrucht gehört wie ne Hauptfrucht behandelt. Das fängt bei der Saat an und erstreckt sich bis zur bedarfsgerechten Düngung. Sowas begreif ich immer nicht - da werden die relativ teuren Verfahrenskosten für Saat + Saatgutkosten in Kaufgenommen, aber an nem recht günstigen Verfahren wie der Gülleausbringung scheiderts dann..., und es schlimme ist dass Viele der festen Meinung sind sie haben damit Geld gespart.

  • Bin da der Meinung von steyr1: Wir düngen unsere Zwischenfrucht grundsätzlich, wenn ich mich richtig erinner meistens so ca. 40 kg N/ha. Kommt bei uns drauf an, ob da noch Kartoffelfruchtwasser drauf kommt, denn das ist prinzipiell meistens geplant. Aber dann kommt doch wieder der 1. November bevor die zu uns kommen und das ganze hat sich somit erledigt :D
    Am liebsten wäre uns ja, die würden so Mitte August kommen und wir könnten das direkt einarbeiten, aber das haut nicht hin weil die so gut es geht im Herbst und Frühjahr alles aus der abgelaufenen Saison ausfahren und somit erst ab Beginn der Produktion wieder Nachschub haben. Das ist meistens so kurz nachm 20. August, blöder Termin...
    Wollten eigentlich auch mal Schweinegülle fahren, da ein Nachbar meinte er würde die günstig abgeben, aber da er jetzt wieder iwo mehr Fläche hat will er das doch nicht mehr.

  • MF390: oder gar kein geld! den besagten lohnunternehmer nimmt hier nämlich keiner ein zweites mal wenn es sich so wie diesmal nicht gerade um einen notfall handelte....der grösste witz ist aber, dass mein onkel am montag schon die rechnung im briefkasten hatte- persönlich von ihm eingeworfen!


    ich weiss dann mittlerweile auch, dass die reparatur meiner presse schlappe 8500,- euro kosten wird- ein richtiges schnäppchen dafür, dass es nur an nem gebrochenen splint gelegen haben soll- jetzt muss ich auf das ok der versicherung warten....

  • der splint hat die umlenkrolle des hinteren rollbodens am spanner gehalten. nachdem er weg war, ist die rolle abgelaufen und die kette hat sich im spannarm verhakt und verbogen. daraufhin hat sich die kette schief gezogen und auch alle anderen 3 spannarme sind krumm. zu guter letzt sind noch mehrere kettenglieder eingerissen durch die einseitige belastung wodurch auch der komplette rollboden getauscht werden muss- und klar- dann müssen auch alle anderen zahnräder und rollen neu.....

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