Studium oder Ausbildung?

  • Moin Leute,


    Da ich ab September in die 12.Klasse gehe, habe ich mir natürlich schon länger Gedanken über meine berufliche Zukunft gemacht.Schon vor etwa 2 Jahren habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich später etwas im agrartechnischen Bereich studieren möchte.Allerdings stellt sich die Frage, wie ich dies machen sollte.
    Zur Auswahl stehen für mich folgende Wege
    Bachelor Agrartechnik(mit vertiefter Praxis)->Master Agrarmanagement
    oder
    Ausbildung Landwirt->Bachelor Agrartechnik(normal ohne Praxis)->Master Agrarmanagement
    Beides hat ja seine Vor- und Nachteile, bei Ersterem würde ich nicht so lange brauchen, hätte aber weniger Praxiserfahrung, bei letzterem wäre natürlich mehr Praxiserfahrung enthalten, es würde aber auch 3 Jahre länger dauern.
    Zeitlich gesehen ist das aber eigentlich kein Problem, da ich mein Abi mit 17 machen werde.


    Nun frage ich euch, die ihr vllt schon Erfahrung habt, welcher Weg für mich der Richtige wäre.Ich komme nicht aus der Landwirtschaft, habe nur seit je her großes Interesse daran.Ich will auch keinen eigenen Hof haben, da ich weiß, dass so etwas ohne eigenen Betrieb fast unmöglich ist.Ich möchte Später in agrartechnischen Betrieben oder Lohnunternehmen arbeiten oder bei staatlichen Landwirtschaftsämtern.Dennoch ist es für mich schon äußerst wichtig praktische Erfahrungen zu sammeln, da ich wie erwähnt nicht aus einer Familie komme, die Landwirtschaft betreibt.
    Ich freue mich auf eure Beiträge ;)
    Mfg
    Pascal

  • Duales Studium würde ich keinem empfehlen - ist einfach nichts halbes und nichts ganzes...
    Wer vorm Studium Praxis haben will, der soll erst ne Ausbildung machen, wenn jemand schon von Natur aus Praxis hat, dann kann er direkt mit dem Studium anfangen. Ich kann diesbezüglich nur vom Studium Maschinenbau bzw. Fahrzeugtechnik berichten: das Studium selbst is halt recht theorielastig, damit du die groben Sachen mitbringst sollst du ein 6 wöchtiges Grundpraktikum machen, damit kommt man eig. recht gut durch. Wie gesagt, wenn du nun den Drang hast erstmal was "zu arbeiten" dann ist die Ausbildung das richtige, ansonsten kannst direkt mitm Studium loslegen.
    Um nochmal aufs Duale zurückzukommen: das Studium ansich ist zeitweise recht stressig, wenn du dann noch zwischendurch im Betrieb bist, wirds dadurch nicht besser. Abgesehen davon, würde ich die Ausbildung im dualen Studium keineswegs mit der normalen Ausbildung vergleichen bzw. auch seitens des Studiums nicht. Irgendwo müssen ja Abstriche gemacht werden, wenn zwei solche Sachen kombiniert werden.

  • Ich würde dir auch empfehlen zuerst eine Ausbildung zu machen.
    Ich kenne es aus eigener Erfahrung: bin nach der Schule noch zum Bund (ein Jahr Gerhinzellen vernichtet :whistling: ) Wollte anschließend eine ordentliche Ausbildung machen, hab aber keine gefunden. Also hab ich direkt studiert und es ist voll in die Hose gegangen (Fahrzeugbau).
    Ich denke es kommt auch auf den Studiengang an aber bei Agrartechnik ist Praxis denke sehr empfehlenswert.
    Ich merke es bei mir das ich mit meiner jetzigen Ausbildung meine Probleme beim Studium nicht gehabt der zumindest minimiert hätte.


    Duales Studium bin ich auch nicht so begeistert davon(Gründe siehe Eicher-Fan).
    Was ich allerdings auch sehr interessant finde und wahrscheinlich selbst nach meiner Ausbildung mache ist noch ein Berufsakademie-Studium(berufsbegleitend). Man studiert nicht mehr so lange (3Jahre), geht zischendurch immer mal auf Arbeit die man schon aus seiner Ausbildung kennt (bleibt in der Praxis fit) , verdient dadurch auch bisl Geld nebenbei und am Ende steht zumindest (in meinem Fall hoffentlich) ein "Dipl.Ing(BA)" ;)

  • All
    Schonmal danke für die zahlreichen Antworten.
    Auch mal von den anderen Pro-Argumenten abgesehen, wäre eine Ausbildung für mich mMn. besser, da ich zur Berufsschule nur etwa 50km zu fahren hätte und zur Uni etwa 160km.Früher oder später muss ich die 160km zwar fahren, aber ich bin zu beginn noch 17 und da sind die 50km auch rein logistisch besser und man spart sich das Geld für eine Wohnung.
    Was meint ihr dazu? ;)

  • Naja, im Endeffekt zahlst du jetzt für deine 50km, die du ja wahrscheinlich auch mehrfach die Woche fahren musst, dann hast auch noch nen Weg zum Ausbildungsbetrieb etc. Andererseits verdienst in der Ausbildung auch wieder Geld. Wenn du direkt studierst dann fährst du die 160km ja nicht soo oft, je nachdem wie oft du nach Hause willst. Die Wohnung kostet natürlich Geld, zahlen musst du dafür allerdings so oder so, egal ob du erst die Ausbildung machst oder erst studierst. Generell musst du das für dich selbst entscheiden, überleg dir die Argumente und dann entscheide, die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. :)

  • Dennoch, du kombinierst im Dualen Studium zwei Dinge. Da fragt dich am Ende keiner mehr, ob du mehr Praxis hattest oder nicht. Du hast nen IHK-Abschluss im Ausbildungsberuf und nen Bachelor of Arts aus dem Studium. In manchen Betrieben haben die, die ne ganz normale Ausbildung machen auch nicht mehr Praxis, sie machen halt dann gewisse Dinge länger, du dann etwas kürzer ;)
    Ich kenne es nur aus der Industrie, denke im Landwirtschaftlichen. Bereich verhält sich das etwas anders.

  • Die Problematik dabei ist aber, dass du halt nur bis zum Bachelor unterstützt wirst - zumindest im Regelfall. Wenn man dann doch nochmal den Master machen will, dann muss man sehen, wie man das unter einen Hut bekommt. Wenn du bei nem sozial gesinnten Unternehmen bist, dann kanns durchaus sein, dass die dich für den Zeitraum freistellen und du kannst nachm Master wieder einsteigen, bei anderen schauts dann aber so aus, dass sie halt sagen du hast den Bachelor und bleibst oder du willst den Master machen und musst dann gehen. Bei uns an der Uni isses generell so, dass dringenst empfohlen wird, den Master zu machen, da es Bachelor quasi wie Sand am Meer gibt, da hast später schlechtere Einstiegschancen als mitm Master. Gut will man nun meinen, wenn man Dual in nem Betrieb war und wird dort übernommen, dann ist das egal - iwann will man aber vielleicht trotzdem mal den Betrieb wechseln und da ist dann der Master durchaus hilfreich.
    Also wenn dann würde ich wirklich empfehlen, Ausbildung und Studium getrennt zu absolvieren.

  • Kunst ist aber dann der "Bachelor of fine arts" ;)
    Mir eigentlich egal, ob das nun Kunst oder Leberkäse heißt...


    Das mit dem Master ist gut, Eicher-Fan, dass werde ich mal bei nem Vorstellungsgespräch erfragen, wie die Unternehmen das so handhaben ^^

  • Zitat

    Agrartechnik


    Das ist ein ganz neuer Studiengang, den es dochg laub nur in Weihenstephan gibt oder? Da würd ich lieber gleich Agrarwissenschaften studieren und dann den Master in Agrartechnik machen. Der Studiengang wird wohl noch sehr unausgerift sein, außerdem ist man als Student froh auf "literatur" von Vorgängern zugreifen zu können, was da dann wohl wegfällt :D ...

  • Das ist ein ganz neuer Studiengang, den es dochg laub nur in Weihenstephan gibt oder? Da würd ich lieber gleich Agrarwissenschaften studieren und dann den Master in Agrartechnik machen. Der Studiengang wird wohl noch sehr unausgerift sein, außerdem ist man als Student froh auf "literatur" von Vorgängern zugreifen zu können, was da dann wohl wegfällt :D ...

    Ja, der Studiengang ist recht neu, hat aber mein Interesse geweckt ;) , wenn würde ich aber in Triesdorf studieren, da es zum einen viel näher ist und zum anderen günstigeren Wohnraum gibt, hab da schon mit welchen gesprochen, man zahlt recht wenig für Wohnraum nahe der Uni und in Freising kann ich gleich nen Geldscheißer mitnehmen :D , nur so am rande und ich habe sowieso vor nach dem Bachelor nicht bei dem Unternehmen zu bleiben und will den Master in ruhe machen, weil mir da noch der Arbeitsdruck zu groß wäre.

  • Gut, dass du das jetzt schon so gut weißt, dass du das Unternehmen danach verlassen willst :D
    Kann doch gut sein, dass es dir dort gefällt, warum dann nicht bleiben? Den Master kannste später auch noch machen und wenn das Unternehmen groß ist, sind denk ich die Aufstiegschancen nicht schlecht...

  • Mach zuerst ne Ausbildung!


    Hab ich auch gemacht, ist ungemein tiefenentspannend in der Prüfungszeit. Während andere jetzt im Drittversuch in Fächern wie Statistik oder Physik sitzen (hab zum Glück beide schon ausgeschaltet) konnte ich relativ entspannt an die Klausuren rangehen. Wenns mit dem Studium dann schiefläuft kannst du immer noch deinen Techniker oder Meister machen. Sind viele bei uns im Studiengang die keine Ausbildung gemacht haben, bei denen macht sich jetzt langsam Panik breit.


    Außerdem vermittelt dir die Lehre schon viele wichtige Dinge. Erstens hast du mal die praktische Landwirtschaft wirklich gesehen (manche merken dann auch dass dieses Berufsfeld doch nichts für sie ist) und zweitens lernst du wirklich viele Sachen. In den Vorlesungen fragen mich manche Kommilitonen öfter mal wenn sie nicht verstanden haben was der Prof gerade gesagt hat. Alles kann ich natürlich auch nicht, aber ich bilde mir schon ein dass ich mehr weiß als viele Andere.


    steyr1 kann dir dazu bestimmt auch noch ein paar Takte sagen


    @ MF390: AT kannst auch in Triesdorf studieren, die sitzen seit Oktober teilweise bei uns mit in den Vorlesungen (hab ich gehört :D )

    The good old days, the honest man
    The restless heart, the Promised Land,
    A subtle kiss that no one sees,
    A broken wrist and a big trapeze

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